Die Großwetterlage für den deutschen PR-Markt zeigt sich durchwegs freundlich und stabil. Zu diesem Ergebnis kommt das jüngst veröffentlichte Pfeffers PR-Ranking 2013, an dem sich knapp 150 in Deutschland ansässige Agenturen beteiligten. Gerhard Pfeffer ermittelte für 2013 einen weiteren Aufschwung für die PR-Branche, der den beteiligten Agenturen ein Plus von 5,6 Prozent Honorarumsatz bescherte (im Vergleich zu 4,9% in 2012).
Die Zahlen für den deutschen Markt hinken zwar den weltweiten PR-Wachstumsraten der letzten Jahre nach wie vor etwas hinterher (durchschnittlich circa 8 Prozent), aber Deutschland scheint langsam etwas aufzuschließen (aktuelle weltweite Zahlen erscheinen voraussichtlich Mitte dieses Jahres im Holmes Report). Mit 6,4 Prozent wächst leicht überproportional zum Umsatz die Zahl der Mitarbeiter in den Agenturen. Rechnet man die 2012 Zahlen aus dem Holmes Report hoch, sind heute weltweit bereits mehr als 80,000 Mitarbeiter in PR-Agenturen tätig. Für viele stellt diese hohe Zahl eine Übermacht gegenüber den Journalisten dar. In den USA beispielsweise kommen auf einen Journalisten bereits 4,6 PR-Leute – in Deutschland liegen die Prognosen deutlich niedriger, aber eine Kräfteverschiebung ist dennoch erkennbar.
Konstante Wetterlage bei Flutlicht
48 Agenturen aller Umfrageteilnehmer weisen Kompetenzen für den „IT/ Computer/Telekommunikations-Bereich“ aus, der dadurch die stärkste aller angegebenen 20 Branchen darstellt. Zehn Prozent der Agenturen sind wie Flutlicht ausschließlich auf ITK spezialisiert und stemmen fast ein Drittel des Gesamthonorarumsatzes in diesem Bereich von knapp 48 Mio Euro (nur übertroffen vom Gesundheitsmarkt mit 50 Mio).
Mit Platz 11 rangiert Flutlicht bereits zum sechsten Mal in Folge im Bereich der Top 10 der auf ITK-spezialisierten PR-Agenturen in Deutschland. Schaut man genauer hin, sind wir sogar Nummer 3 bei den inhabergeführten, netzwerkunabhängigen ITK-Agenturen und bayernweit – unter allen Agenturen – auf Platz 17.
Eher peinlich für unsere gesamte Branche ist allerdings ein Ergebnis, das man erst auf den zweiten Blick der Erhebung ausmacht. So währte unsere erste Freude über Platz 23 aller Agenturen mit Testat nicht lange, da nach dem Scrollen auf die hinteren Plätze bereits bei Rang 41 Schluss war. Demnach ließ also nur fast jede vierte Agentur ihre Zahlen offiziell testieren!
Als leidenschaftliche PR-Frau und Storytellerin bin ich aber interessiert daran, dass die Stakeholder unsere PR-Geschichten auch morgen noch ernst nehmen, unsere Informationen stets belegbar und glaubwürdig sind. Von Fabeln und Märchen mit Blick auf unsere Reputation haben wir alle nichts. „Lieber spät als nie“ so hoffen nicht nur wir, sondern auch Ranking Initiator Gerhard Pfeffer, auf weitere Nachzügler …
Und dass in Sachen Vertrauensbildung gerade in unserem Berufsstand Handlungsbedarf besteht, unterstreicht auch eine aktuelle Umfrage des GfK Vereins zu „Vertrauen in Berufsgruppen“ – auch wenn PR nicht explizit abgefragt wurde, in der Infografik wären wir bestenfalls im unteren Viertel der Werber angesiedelt.