Die CeBIT in Hannover richtete sich in diesem Jahr erstmals verstärkt an Unternehmen: Unter dem Motto „100 Prozent Business“ war das Ziel, mehr Fachbesucher anzulocken. Das Hauptthema Datability unterstreicht den Fokus in diesem Jahr. Wir haben uns auf der Messe umgesehen und wollten herausfinden, ob sich die Neuausrichtung als Erfolgskonzept bewährt hat.
Ausschlaggebender Grund für die Neusausrichtung: die in den letzten Jahren steigende Zahl von Business-Besuchern und der zugleich sinkende Anteil von privaten Messe-Interessenten. So war es auch nicht verwunderlich, dass die Zahl der Aussteller aufgrund der B2B-Tendenz gesunken ist. Im Vergleich zum Vorjahr präsentierten sich 400 Unternehmen weniger. Die verbleibenden 3600 Aussteller hatten in dieser Woche jedoch insgesamt nur noch 16 Hallen als Präsentationsfläche – Halle 19 bis 27 bleiben in diesem Jahr geschlossen. Neben der thematischen Neuausrichtung und dem kleineren Gelände, hat sich zudem die Messedauer von sechs auf fünf Tage verkürzt, Messestände wurden kleiner und neue Produkte versteckten sich teilweise fast in den vielen kleinen Cubes. Nichtsdestotrotz waren nach wie vor einige große Namen vor Ort – von Samsung über Intel bis hin zur Telekom.
Und bei einer Reihe von Ausstellern ist das neue Konzept als reine Fachmesse offensichtlich auch gut angekommen: Mehr Fachbesucher und höhere Investitionsbereitschaft verzeichneten Unternehmen wie zum Beispiel Microsoft in ihrem Zwischenfeedback. Verbraucherthemen wie glitzerndes Smartphone-Zubehör oder bunte Kopfhörer sind zum Randthema geworden und die skurrilen Ausstellungsstücke werden mit der Neuausrichtung immer weniger. Dennoch gab es natürlich Besonderheiten, die die Blicke der Besucher auf sich zogen wie wie 3D-Stifte, die Objekte in die Luft malen, Laptops, die Handvenen zur Entsperrung nutzen, oder Roboter, die durch Messehallen laufen und auch unserer Bundeskanzlerin Angela Merkel und Premierminister David Cameron die Hand schüttelten.
Das neue Konzept in Richtung B2B ist für viele Aussteller das Erfolgskonzept, um die richtige Zielgruppe anzusprechen – immerhin zählte die Messe letztlich rund 210.000 Fachbesucher. Dafür tummelten sich zwar für unsere Begriffe erstaunlich viele „Consumer“ oder Schulklassen auf der Messe, aber ob die B2B Ausrichtung letztendlich aufging und die Aussteller tatsächlich ihre Business-Zielgruppe erreichen konnte, wird sich nach der Messe zeigen. Unser Tipp für Privatbesucher: Die Reise nach Berlin zur IFA lohnt sich sicher deutlich mehr!