Leuchtschrift

Das Freebie und seine Tücken

Die Agenda steht, die internationalen Sprecher sind organisiert, die Journalisten sind eingeladen. Aber etwas bereitet immer noch Kopfzerbrechen. Was wie ein einfaches Beiwerk erscheint, ist oftmals alles andere als das. Wovon die Rede ist? Na? Erraten? Genau: vom Give-away.

Das gewisse Extra jeder gelungenen Veranstaltung, das den Journalisten gleichermaßen erfreut wie es das PR Team so manches graue Haar kosten kann. Dessen Organisation man stets mit einem gewissen Respekt angeht und mit dem Druck im Nacken, dass es eine ganze Reihe an Bedingungen erfüllen muss: Es sollte witzig, spritzig, aufregend sowie noch nie dagewesen sein – und bei all dem noch bezahlbar. Es kann zum Veranstaltungs-Thema oder Produkt passen, oder zur Jahreszeit. Es sollte in entsprechender Menge vorrätig oder zumindest rechtzeitig lieferbar sein sowie mit einem Logo versehen werden können. Selbstverständlich unter Berücksichtigung meist seitenlanger CI-Guidelines. Die Entscheidungsträger auf Agentur- wie auf Kundenseite ziehen bei der Auswahl meistens auch Team-fremde, inspirierende Ideengeber für eine objektive Beurteilung zu Rate, was die Sache nicht unbedingt erleichtert.

Viele Köpfe, viele Meinungen! So stellt sich jedes Mal aufs Neue die Frage: Was schenken? Ein Tech Gadget? Oder doch was Musisches, das hatten wir noch nie. Oder was Schönes aus dem Werbemittelkatalog? Aber: Werbemittel! Was für ein scheußliches Wort, und oftmals sinnbildlich für einfallslose, langweilige Ideen. Wobei sich die Bezeichnung Give-away auch nicht gerade wertschätzend anhört. Etwas, das weggegeben wird – das macht man ja meistens nur mit den ungeliebten Dingen. Bei all diesen Unwägbarkeiten stellt sich die berechtigte Frage: muss man überhaupt etwas verschenken? Oder serviert man lieber einen Gang am Buffet mehr? Auch keine ideale Lösung. Also doch ein Give-away – übrigens andernorts liebevoll Freebie genannt. Dieser Ausdruck gefällt mir schon viel besser. Freebie klingt liebevoll, nett, freundlich, etwas zum gern haben. Wir möchten den Journalisten ja auch eine Freude bereiten. Daher also kein Grund zur Sorge: wir werden auch in Zukunft keine Mühen scheuen und bei Bedarf nach wie vor selbst und mit viel Liebe konfektionieren. Quasi als i-Tüpfelchen der Veranstaltung: denn bekanntlich liegt die Kunst ja im Detail.

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