Die IT ist im Auto angekommen, neue Modelle werden mit Prozessoren, Sensoren und weiterer Technik bestückt. Dies ist ein wichtiger Schritt: Das Bevölkerungswachstum sorgt gepaart mit der fortschreitenden Globalisierung und dem Aufstieg der Schwellenländer für immer mehr Autos auf der nahezu gleichen Menge von Straßen. Die Automobilhersteller stehen vor großen Herausforderungen. Neue Konzepte und Technologien müssen her, damit bei steigendem Komfort Ressourcen geschont, Sicherheit erhöht und Fahrzeiten verkürzt werden. Die IT kann dazu einen großen Beitrag leisten, wenn sich die richtigen Ideen durchsetzen.
Das „Internet of Things“ vernetzt über das Internet technische Geräte jeder Art – so auch alle neuen Fahrzeuge. McKinsey schätzt, dass im Jahr 2030 eine Milliarde Autos mit dem Internet verbunden sind. Die Menge der so erzeugten Verkehrs- und Fahrzeugdaten schwebt dann zum Großteil in der Cloud und wird in Echtzeit in Verkehrsinformationen weiter verarbeitet. Intelligentes Verkehrsmanagement, das mehr Sicherheit und weniger Staus verspricht, wird möglich.
Die neue Technik im Auto treiben Prozessoren an. So kann der Fahrer mittlerweile Emails und Facebook Accounts abrufen, aus einer riesigen Musikauswahl schöpfen sowie via Smartphone-Schnittstelle auf Web-Apps zugreifen – diese Ablenkung schafft keine Fahrsicherheit, weniger ist hier mehr. Ganz anders sieht es mit bereits in Autos verbauten Heads-Up Displays aus, wie dem von BMW (HuD, Bild 1). In Kombination mit Sensoren zeigt es dem Fahrer Geschwindigkeitsbegrenzungen, den Abstand zum nächten Fahrzeug und Daten des Spurhalteassistenten an. Weiterhin werden Warnungen wie Fehlersymbole oder niedriger Kraftstoffstand ausgegeben. Da durch das HuD der Blick weitestgehend auf der Straße bleibt, leistet die CarIT zudem einen großen Beitrag zur aktiven Fahrsicherheit.
Aber nicht nur im, sondern auch außerhalb des Autos arbeiten Hersteller wie Audi und Mercedes an mehr Sicherheit: Sensoren erkennen drohende Unfälle mit Fußgängern oder Radfahrern – das System bremst daraufhin den Wagen innerhalb von 100-200 Millisekunden ab und ist damit schneller als es der Mensch je sein könnte. Audi entwickelt einen „Parkhauspiloten“, der Fahrzeuge automatisch durch das Parkhaus auf freie Plätze lenkt und einparkt – natürlich ganz ohne Schrammen. Die Entwickler denken sogar schon über automatisches Tanken und Waschen sowie über Induktionsladefelder für Elektroautos nach.
Unternehmen aus IT- und Autoindustrie gehen bereits gemeinsam den Weg in die Zukunft des vernetzten Automobils – es wird investiert und fleißig geforscht: So eröffnete Halbleiterhersteller Intel erst kürzlich ein globales Kompetenzzentrum für CarIT in Karlsruhe. Bleiben noch ein paar Hürden, die es zu überwinden gilt: der notwendige Ausbau des Mobilfunkstandards LTE kommt zwar voran, bis 2013 wird es aber mindestens noch dauern. Das absolut autark agierende, voll automatische Auto, wie die stylische Audi RSQ-Studie aus dem Film iRobot (Bild) bleibt also vorerst noch eine Vision. Allerdings sind manche Features aus dem 2004 erschienen Film bereits möglich – die Fahrt in die Zukunft ist in vollem Gange.