Was ein Content Hub genau ist und warum er sich als essenziell für eine erfolgreiche Unternehmens- und Produktkommunikation erweist, haben wir euch bereits in einem der letzten Beiträge auf Leuchtschrift erklärt. Heute geht es um die Frage, welche Schritte erforderlich sind, um einen Content Hub zu erstellen, und was es dabei zu beachten gilt.
INHALT
1. In 6 Schritten zum Content Hub
Schritt 1: Ort für Content Hub wählen
Grundsätzlich habt ihr zwei Möglichkeiten, wenn ihr einen Content Hub erstellen möchtet:
- Ihr erstellt eine neue Webseite.
- Oder ihr nutzt die bestehende Webseite und schafft dort einen eigenen Bereich für den Content Hub.
Dafür stehen viele verschiedene Plattformen zur Verfügung, wie zum Beispiel WordPress oder Squarespace, um nur zwei zu erwähnen. Am einfachsten ist es in der Regel, die bestehende Webseite für den Content Hub zu nutzen. Hinzu kommt, dass deine Unternehmens-Webseite höchstwahrscheinlich bereits bei Google gelistet und mit einem Ranking versehen ist. So fängst du nicht „bei null“ an, sondern profitierst von SEO-Effekten. Unabhängig davon, welche Option ihr wählt, es kommt vor allem darauf an, dass die enthaltenen Inhalte gut strukturiert und leicht zugänglich sind.
- Sorgt für eine übersichtliche Navigationsstruktur und gestaltet die Inhalte ansprechend und intuitiv.
- Verlinkt auf andere relevante Inhalte eurer Webseite. So erleichtert ihr es Suchmaschinen, euren Content zu finden.
- Und: Achtet auf ein responsives Design, damit die Inhalte auch für mobile Geräte abrufbar sind.
Schritt 2: Zielgruppe und Ziele definieren
Bevor ihr mit der Erstellung des Content Hubs beginnt, ist es wichtig, die Zielgruppe zu definieren und zu verstehen, welche Art von Content für sie am relevantesten und interessantesten ist. Zu den Zielgruppen (Personas) können potenzielle Kunden und Partner ebenso zählen wie bestehende Klientel, generell Interessenten sowie Medien.
Mögliche primäre und sekundäre Ziele sind:
- Steigerung der Markenbekanntheit und Sichtbarkeit
- Mehr Traffic
- Höhere Conversions
- Gesteigerte Kaufabschlussrate
- Wahrnehmung als Expert*in für ein bestimmtes Thema erzeugen
- Umfassenden Informationsservice für Medienvertreter*innen bieten
Schritt 3: Fokusthemen definieren
Ihr positioniert euch über den Hub auf der Webseite als Thoughtleader oder Expert*in in bestimmten Bereichen. Dementsprechend gilt es, ein zentrales Thema und dazugehörige Unterthemen zu definieren. Am besten, ihr erstellt eine lange Liste an potenziellen Themen und dünnt sie dann aus – nach Kriterien wie:
- Relevanz für euer Unternehmen und deine definierten Zielgruppen
- Gesellschaftliche und/oder ökonomische Relevanz
- Hohes Suchvolumen
Filtert daraus ein zentrales Überthema und wählt dann die Unternehmen aus, die jeweils enger gefasst sind. Bei den Unterthemen gehst du genauso vor. Erstellt eine Liste mit möglichen Themen und filtert dann.
- Beispiel 1: Dein zentrales Thema ist „Notebooks“. Unterthemen könnten u.a. sein: Business-Notebooks, Consumer-Notebooks, Gaming-Notebooks, Lösungen für das Homeoffice.
- Beispiel 2: Überthema ist „Cybersecurity“. Unterthemen wären beispielsweise: intelligente Videoüberwachung, IT-Sicherheit am Remote-Arbeitsplatz, kryptographische Verfahren.
Schritt 4: Content Audit
Überprüft eure bestehenden Inhalte, bevor ihr euch an die Erstellung von neuem Content macht. Das sind in erster Linie Inhalte, die bereits auf eurer Homepage sind, wie Artikel oder Blogbeiträge, aber auch multimedialer Content oder Grafiken und Visuals. Möglicherweise passen diese bereits zu euren Fokusthemen und ihr könnt sie in den neuen Hub direkt einbinden. Für den Content Audit geht ihr am besten so vor:
- Durchsucht eure Webseite nach relevanten Keywords.
- Geht dann die Inhalte durch und entscheidet, welche für den Content Hub relevant sind.
- Prüft, ob man den Inhalt 1:1 verwenden kann oder ob er noch bearbeitet werden muss.
Sobald ihr einen Überblick habt, was es bereits an Inhalten gibt, könnt ihr euch darüber Gedanken machen, welche neuen Inhalte notwendig sind.
Schritt 5: Content-Strategie und Ideen für Inhalte entwickeln
Um eine Content-Strategie für den Hub zu erstellen und Ideen für neue Inhalte zu finden, hilft es, folgende Aspekte zu berücksichtigen:
- Recherchiert relevante Keywords – dies kann euch bereits einige Inhalte liefern, zu denen ihr etwas schreiben könnt. Achtet nur darauf, dass ihr nicht dieselben Keywords auf mehreren Seiten verwendet, damit ihr euch nicht selbst kannibalisiert.
- Der Content sollte umfassend sein und sämtliche Aspekte deines Themas abdecken.
- Die Inhalte sollten sich verzahnen und einen Überblick zum jeweiligen Thema aus einem Guss liefern. Es kann zum Beispiel übergeordneten Content zu einem bestimmten Thema geben und dazugehörige „Unter-Beiträge“. Das vereinfacht das interne Verlinken miteinander verwandter Inhalte. Beispiel: Ihr erstellt einen Übersichtsbeitrag zum Thema „Business-Notebooks“ und clustert dann Unterthemen in einzelnen Beiträgen auf, z.B. „Mobile Sicherheit“, „Notebooks für das Homeoffice“ etc.
- Bezieht vielfältige Content-Formate ein und gestaltet die Inhalte leicht lesbar sowie visuell ansprechend – einschließlich Infografiken, Bewegtbild, Podcasts
- Legt einen Rhythmus fest, in dem ihr neue Inhalte veröffentlichen möchtet. Berücksichtigt dabei auch eure Kapazitäten für die Inhaltserstellung. Gut wäre einmal pro Woche, ist aber tatsächlich sehr individuell.
- Bewerbt die Inhalte über eure Social-Media-Kanäle, im Newsletter oder auf anderen Webseiten, um Traffic zu generieren.
Ihr könnt auch jederzeit einen CTA (Call-to-Action) in eure Inhalte integrieren, um Leads zu generieren. Zum Beispiel:
- Anmeldung für einen E-Mail-Newsletter
- Download eines Leitfadens, Whitepaper oder auch Anwenderberichts
- Kauf eines Produkts oder einer Dienstleistung
Schritt 6: Erfolgsmessung
Es ist sinnvoll, eure gesetzten Ziele im Blick zu behalten, um gegebenenfalls eure Strategie anzupassen. Zudem erfordert der Content Hub nicht gerade wenig Zeit- und Ressourcen-Aufwand der sich schließlich auch lohnen soll. Deshalb erweist es sich als nützlich, regelmäßig den Erfolg eures Content Hubs zu messen. In erster Linie wichtig sind hier:
- Seitenaufrufe: Wie viele Nutzer*innen sehen euren Content Hub an
- Durchschnittliche Verweildauer: Wie lange bleiben die Besucher*innen auf jeder Seite des Content Hubs
- Absprungrate: Wie viele Nutzer*innen verlassen eure Seite, nachdem sie sich einen Inhalt angeschaut haben
- Conversion-Rate: Wie viele Personen führen euren CTA aus und melden sich z.B. für den Newsletter an, laden einen Leitfaden herunter oder kaufen ein Produkt. So seht ihr, wie viele Leser*innen ihr tatsächlich in Leads verwandelt.
Erreicht ihr nicht die gewünschten Ergebnisse, könnt ihr zielgerichtet eure Content-Strategie anpassen und Änderungen an der Aktivierung eurer Inhalte vornehmen. Danach seht ihr, wie diese Anpassungen die jeweiligen Metriken beeinflussen. Das Standard Analysetool dafür ist Google Analytics.
2. Beispiele für gute Content Hubs
Um sich ein besseres Bild zu machen, wie ein guter Content Hub aussehen können, haben wir uns einmal umgeschaut und drei unserer Meinung nach gelungene Beispiele für euch herausgesucht.
Siemens Mobility
Der Newsroom von Siemens Mobility ist ein Vorzeigebeispiel für einen guten Content Hub. Fokusthemen wie Cybersecurity, Innovation, Autonomous Mobility, Sustainability und weitere sind deutlich sichtbar. Sämtliche Content-Arten könnt ihr dort finden – von klassischen Pressemeldungen über technische Artikel und Whitepaper bis hin zu untereschiedlichen Multimediainhalten.
Think with Google
Dass Google diesbezüglich alles – oder mindestens Vieles – richtig macht, ist keine Überraschung. Der Content Hub Think with Google liefert Marketing-Profis jede Menge Wissenswertes rund um Marketing Trends und Entwicklungen– inklusive Statistiken, Artikeln, Webinaren, Podcasts, Best Practices oder auch Tools. Ziel ist es, Unternehmen bei ihrer Marketing-Strategie zu unterstützen.
Red Bull
Red Bull macht es mit seinen Themen natürlich leicht, einen guten Content Hub zu entwickeln. Der Red Bull Content Pool bietet eine Vielzahl an Inhalten rund um Action- und Extremsport. Die Inhalte reichen von Videos und Fotogalerien über Athletenprofile bis hin zu Event-Berichterstattungen. Zielgruppe sind in erster Linie junge Sportbegeisterte, die dort neueste Entwicklungen rund um Extremsport und vor allem spannende Videos und coole Bilder finden.
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