Die Kommunikation über die sozialen Medien ist für B2B-Unternehmen ein zentraler Erfolgsfaktor. Doch eine Social-Media-Präsenz wird nicht selten unterschätzt: Schnell ist ein Profil erstellt, keine Eintrittshürden, ein paar Bilder, Texte, fertig. Doch der Schein trügt! Denn in den sozialen Medien nicht nur präsent, sondern auch erfolgreich zu sein, erfordert Zeit, Ressourcen und Expertise. Zu schnell können Fehler passieren und dem Unternehmen nachhaltig schaden. Um das zu vermeiden, haben wir die häufigsten Social-Media-Fehler zusammengetragen inklusive Tipps, wie man sie vermeiden kann. Die ersten fünf findet ihr in diesem Beitrag. Fünf weitere folgen im nächsten.
INHALT
Fehler 1. Ein lebloses Profil
Sei es auf LinkedIn, Xing, Twitter oder einem anderen Kanal: Ein Unternehmensaccount wird angelegt und mit anfänglichem Ehrgeiz befüllt. Aber mit der Zeit aber gerät der Account in Vergessenheit. Es passiert nichts im Feed, der letzte Post ist Monate her und niemand hat sich um ein aktuelles Profilbild oder das Update der Unternehmensbeschreibung gekümmert. Ein lebloses Profil bringt euch zum einen für eine erfolgreiche Kommunikation nicht viel. Zum anderen wirft es bei potenziellen Kund*innen, kein gutes Bild auf euer Unternehmen.
Unser Tipp
Pflegt regelmäßig euere Social-Media-Kanäle. Bringt Leben in die Accounts, seid euch darüber im Klaren, dass nur ein ordentlich gepflegtes Profil Erfolg, Reichweite und Engagement mit sich bringt. Stellt sicher, dass ihr die Expertise wie auch die Leidenschaft und die Manpower in eurem Team habt, die dafür erforderlich sind. Und: Macht euch darüber unbedingt Gedanken, bevor ihr schnell schnell ein Profil anlegt. Nicht erst, wenn es bereits zu spät und der Account schon erstellt ist.
Fehler 2. Social Media als Zweit-Job
Social Media wird hinsichtlich des Aufwands häufig sehr unterschätzt. Für eine professionelle Social-Media-Kommunikation reicht es nicht, dass jemand aus dem Kommunikations- oder Marketing-Team den Job „mitmacht“. Vielmehr braucht es klare Verantwortlichkeiten mit einer fest definierten Person (oder mehreren Personen) für die Social-Media-Kommunikation.
Unser Tipp
Es ist wichtig, dass ihr euren Social-Media-Kanälen im Unternehmen genug Raum gebt. Nur, wenn ihr euch allen notwendigen Aufgaben gebührend widmen könnt, werdet ihr mit der Kommunikation über die sozialen Medien erfolgreich sein. Hinterfragt deshalb kritisch, ob ihr intern die Kapazitäten habt, bevor ihr euch für eine Social-Media-Präsenz entscheidet. Bedenkt, dass es mit der Profilerstellung alleine nicht getan ist, sondern dass eine regelmäßige Pflege erforderlich ist. Und: Legt klare Zuständigkeiten fest.
Falls derzeit die Zeit und Ressourcen nicht vorhanden sind, muss der Traum vom Firmen-Profil aber nicht gleich komplett begraben werden. Es gibt auch die Möglichkeit, sich externe Unterstützung zu holen und diesen Bereich z.B. in die Hände einer Agentur zu legen.
Fehler 3. An der Zielgruppe vorbei
Wenn Inhalte nicht in das Gesamtbild des Netzwerks passen, verliert ihr schnell an Glaubwürdigkeit. Dabei geht es zum einen um den Content und eure Key Messages. Die Posts, Stories, Reels etc., die ihr onlinestellt, sollten exakt auf eure Zielgruppe zugeschnitten sein. Zum anderen geht es darum, den richtigen Ton zu treffen. Bei Instagram oder TikTok (übrigens Netzwerke, die durchaus auch für B2B interessant sein können) sprecht ihr eure potenziellen Kund*innen ganz anders an als auf LinkedIn, Xing oder Twitter.
Unser Tipp
Setzt euch genau mit den Interessen und Bedürfnissen eurer Zielgruppe auseinander. Im Optimalfall lest ihr nicht nur darüber, sondern tauscht euch auch mit Usern aus. Noch besser: selbst ins Getümmel stürzen! Wer eine Weile auf TikTok unterwegs ist, weiß sofort welcher Stil verlangt wird und warum Content hier anders produziert und platziert werden muss, als z.B. auf Facebook.
Fehler 4. Viel hilft viel
Das ist ein weitverbreiteter Irrglaube. Etliche Unternehmen haben die Gefühl, ständig aktiv sein zu müssen. Viele Posts jeden Tag helfen viel? Dem ist bei Weitem nicht so. Fans und Follower können sehr schnell übersättigt sein und im schlimmsten Fall genervt wieder auf „entfolgen“ klicken. Um nicht direkt eine Übersättigung Ihrer Zielgruppe erreichen, gilt es, die Posts wohltemperiert zu timen.
Unser Tipp
Die Post-Frequenz ist je nach Plattform unterschiedlich. Bei Instagram, Facebook und LinkedIn sind für Unternehmen drei bis fünf Posts pro Woche eine gute Frequenz. Twitter darf gerne öfter bespielt werden. Ein bis vier Tweets pro Tag sind hier optimal.
Und: Consistency is Key! Das Hauptaugenmerkt sollte auf der Konsistenz liegen, statt auf der Frequenz. Folgt einem konstanten Content-Plan – so bleibt ihr im Gedächtnis eurer Zielgruppe.
Fehler 5. Kein Mehrwert
Fehler Nr. 4 führt uns direkt zu Fehler Nr. 5. Die Frequenz ist essenziell, damit ihr einen guten Mittelweg zwischen zu wenig Präsenz und Übersättigung schafft. Doch was mindestens ebenso wichtig ist: der Mehrwert für eure (potenziellen) Kund*innen. Denn guter Content ist absolut ausschlaggebend für die Aufmerksamkeit eurer Zielgruppe. Belanglose Posts oder fehlende Interaktion langweilen schnell. Lieber ein guter, mehrwertiger LinkedIn Post pro Woche als drei inhaltslose Beiträge.
Unser Tipp
Die Zielgruppe will einen Mehrwert! Dieser kann auf unterschiedlichste Weise geschaffen werden. Unterhalten, inspirieren oder informieren, all das ist möglich. Egal ob auf LinkedIn, Instagram oder YouTube – was zählt ist die Vielfältigkeit. Man lacht selten über den gleichen Witz fünf Mal oder fühlt sich zehn Mal von der identischen Motivationsrede inspiriert. Themen dürfen wiederholt werden, aber sie sollten immer auch etwas Neues bieten.
Weiter geht’s mit Nr. sechs bis zehn der häufigsten Social-Media-Fehler bei B2B-Unternehmen dann in der nächsten Woche.