Leuchtschrift

Meinung – Warum Pressefreiheit heute wichtiger denn je ist

Lügenpresse, Fake News, Lamestream Media – drei polemische Begriffe, die in den letzten Jahren auch von einflussreichen Politikern wiederholt und geprägt wurden. Die Rezeption von Journalistinnen und Journalisten weltweit hat sich auch dadurch grundlegend verändert, obwohl heute mehr denn je klar wird, warum eine unabhängige und freie Presse für uns alle von größter Bedeutung ist.

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Weltweit unter Beschuss

Laut den neuesten Ergebnissen von Reporter ohne Grenzen hat sich der globale Pressefreiheit-Indikator seit 2013 um satte 12 Prozent verschlechtert. Viele autoritär geführte Länder wie China, Saudi-Arabien oder Ägypten beschneiden die freie Meinungsäußerung und die Arbeit von Journalistinnen und Journalisten seit Jahren.

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Doch auch in demokratischen Staaten zeigt sich, dass auf Grund von politischem Kalkül Medienschaffende immer häufiger in ihrer Arbeit eingeschränkt werden. Dies geschieht etwa durch die Nicht-Berücksichtigung bei offiziellen Presse-Briefings oder durch direkte Boykott-Aufrufe von hochrangigen Politikern. Die Wirkung bleibt gleich: Politiker entfachen eine Stimmung, in der zwischen „guten“ und „schlechten“ bzw. „erwünschten“ und „unerwünschten“ Journalistinnen und Journalisten unterschieden wird – und heizen damit gezielt Bevölkerungsschichten auf.

Eine neue Dimension der Eskalation

Im Zuge der weltweiten Proteste gegen Gewalt gegen People of Color verdeutlichte sich die angespannte Lage zunehmend. Journalistinnen und Journalisten wurden mehrfach – auch live – bei ihrer Berichterstattung von Einsatzkräften behindert. Die Bilder gingen um die Welt, da sich bis vor wenigen Wochen niemand hätte vorstellen können, dass in einem der freiesten Länder der Welt Grundrechte in diesem Maße eingeschränkt werden.

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Der Fall des CNN Reporters Omar Jimenez zeigte eindrücklich diesen Paradigmenwechsel im Umgang mit Medien:

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Die Verhaftung von Omar Jimenez oder die Gewalt, die beispielsweise ein Team der Deutschen Welle während einer Berichterstattung erfuhr, sind beispiellos. The Guardian zählte zwischen dem 26. Mai und 2. Juni insgesamt über 148 Verhaftungen oder Übergriffe auf Medienschaffende während der Black-Lives-Matter-Proteste. Eine Welle der Empörung verbreitete sich in den sozialen Netzwerken, nur eine Reaktion blieb aus: US-Präsident Donald Trump hat sich nicht dazu geäußert und nimmt damit wohl die Beschneidung von Grundrechten in Kauf.

Grundrechte müssen geschützt werden

Auch hier in Deutschland werden Pressevertreterinnen und Pressevertreter, teils von offiziellen Stellen, aber auch von Mitbürgern, in ihrer Arbeit eingeschränkt. Wir alle müssen uns daher darauf besinnen, dass jeder Mensch das Recht hat, uneingeschränkt seine Meinung zu äußern und zu verbreiten. Besonders in Krisenzeiten ist es von größter Bedeutung, dass Entscheidungen und Maßnahmen hinterfragt und diskutiert werden, um ein pluralistisches Meinungsbild zu erhalten. Journalistinnen und Journalisten arbeiten dabei an vorderster Front, um Menschen über die Situation vor Ort informieren zu können. Werden sie dabei behindert, werden wir alle in unserer Meinungsbildung eingeschränkt.

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Diese Kontrollfunktion ist in einer demokratischen Gesellschaft ein wichtiges Gut. Medien erfüllen diese „vierte Gewalt“ heute unter immer schwierigeren Bedingungen. Wird die Berichterstattung eingeschränkt, verlieren wir alle ein Stück unserer demokratisch zugesicherten Freiheit und ermöglichen dadurch politische Willkür sowie Totalitarismus. Ein Weg, den sicher niemand von uns einschlagen möchte.

Die Pressefreiheit ist absolut schützenswert. Deshalb unterstützt Flutlicht seit vielen Jahren die wertvolle Arbeit von Reporter ohne Grenzen. Ihr wollt euch ebenso aktiv für Pressefreiheit einsetzen? Unter diesem Link erfahrt ihr, was ihr dafür tun könnt: https://www.reporter-ohne-grenzen.de/mitmachen/

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