Beobachter-Typen schauen stundenlang dem Treiben auf der Straße vom Café oder der Fensterbank aus zu … und das alles nur, damit ihnen nichts entgeht. Oft genug geben sie dadurch sogar Polizei oder Feuerwehr ganz wichtige Hinweise. Der PRler beobachtet als Ratgeber für’s Unternehmen auf eine ganz besondere Art und Weise: Wer schreibt wo über wen und sagt was mit welcher Gewichtung. Längst vorbei sind die Zeiten, als wir mit dem Adlerauge lediglich Print- und Online-Medien durchforstet haben. Das gesamte WWW steht heute im Mittelpunkt und Social Media Monitoring ist nichts anderes als die zeitnahe Beobachtung des Internets.
Blog, Forum, Facebook & Co. – für fast jede Plattform gibt es kostenfreie Monitoring Tools. Sie eignen sich prima für ein erstes Bild, kommen aber auch schnell an die Grenzen und sind meist auf quantitative Auswertungen beschränkt. Wer eine individuelle Analyse fahren möchte, kommt daher nicht an kostenpflichtigen Tools vorbei.
Bezahl-Lösungen schießen wie Pilze aus dem Boden. Allein in Deutschland gibt es schon über 50 Anbieter. Eines vorweg: Für den vollen Durchblick braucht es Zeit! Neben dem Budget-Aufwand ein Grund, weshalb viele Unternehmen noch zurückschrecken. Wir haben uns Zeit genommen, selbst recherchiert und dabei Anbieter außen vor gelassen, die unsere Grundbedingungen nicht erfüllen. In einem Screening über vier Wochen wurden dann zwei sehr konträre Lösungen – Radian6 von Infopaq und sonar von news aktuell – auf Herz und Nieren getestet.
Schon der Einstieg in beide Tools könnte unterschiedlicher nicht sein. Bei Radian6 erwartet den User ein leeres Dashboard. Sonar kommt mit neun vorkonfigurierten Widgets bzw. ‚Analysefenstern‘ daher. Auch in Sachen Tonalität, im Fachjargon Sentiment Analyse, gibt es große Differenzen. Radian6 wertet nur englischsprachige Treffer aus, bei sonar geht’s für deutsche Treffer. Absolutes Plus! Die Tabelle stellt für den schnellen Blick alle Bewertungskriterien gegenüber.
Unser Fazit: Wow – unser Beispielkunde legte gleich mit 40.000 Treffern im Monat los. Schnell wurde klar, welche Themen und Aktionen Zugpferde waren. Bei der Auswertung gefallen viele Funktionen der Testkandidaten gut, andere wiederum sind absolut unbrauchbar. Sonar bietet eine günstige Einstiegslösung an, Radian6 eher das Profi Tool. Klar ist: Wer auf Social Media Plattformen präsent ist und erfolgreiche Kampagnen fahren möchte, kommt am aktiven Monitoring nicht vorbei. Happy ist am Ende nur, wer seine Anforderungen im Vorfeld genau festlegt. Dann lassen sich viele Anbieter bereits ausschließen und die Ressourcen im Vorfeld besser planen. Wir haben den Anfang gemacht und beobachten weiter.