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Die „neue“ CEBIT: Flutlicht auf Stippvisite

Es ist ja schon seit einigen Jahren so: Im Vorfeld der ehemals größten IT-Messe in Deutschland gibt es die einen, die sich auf die Messe freuen und das Ereignis nach wie vor als wichtige Business-Plattform der IT-Branche wertschätzen. Und dann gibt es die anderen, die das Hannoveraner Messeereignis kontinuierlich auf dem absteigenden Ast sehen und die neue Ausrichtung als letztes Aufbäumen der Traditionsveranstaltung interpretieren. Wir sind vor Ort und haben uns ein eigenes Bild von der „neuen“ CEBIT gemacht. Und so viel schon vorab: Wir finden sie gut!

CeBIT, Riesenrad

Neuer Termin – neues Glück

Der graue März ist Vergangenheit. Stattdessen liegt der Termin im deutlich freundlicheren Monat Juni. Mal ganz abgesehen von der veränderten strategischen Ausrichtung der Messe, ergibt der neue Messezeitpunkt durchaus Sinn. Während das erste Quartal weitgehend von der CES in Las Vegas sowie dem MWC in Barcelona geprägt ist und im September bereits wieder die IFA in Berlin vor der Tür steht, scheint uns der Juni als perfektes Datum gewählt. Gerade die Medien haben es leichter, die Messen zu verarbeiten und müssen nicht nahezu nahtlos von den Weihnachtsferien nach Las Vegas nach Barcelona nach Hannover reisen. Auch aus Messe- und Unternehmenssicht eignet sich der frühsommerliche Termin sicherlich besser. Gab es zur CES und zum MWC bereits eine Reihe an Neuheiten, bleibt bis Juni nochmal etwas Zeit, die Messethemen um die ein oder andere News anzureichern.

Europas Business-Festival für Innovation und Digitalisierung

Passend zum neuen Termin hat die Messegesellschaft auch das CEBIT Motto neu erfunden: Weg vom grauen Business-Alltag – hin zum Festival-Flair. Das „Business-Festival für Innovation und Digitalisierung“ tritt frischer, jünger und digitaler auf. Wenn man am ersten Messetag um kurz nach zehn Uhr morgens durch den Eingang zum Ticket Scanner läuft, heißt es erst einmal: einige Minuten anstehen. Zwar hätten zum Festival-Charakter sicherlich Festival-Bändchen besser gepasst als klassische Badges mit noch klassischeren Lanyards. Aber wir wollen ja nicht zu kleinlich sein. Grundsätzlich ist eine Schlange am Eingang ja schon mal ein gutes Zeichen. Viele Leute haben entweder Geschäftstermine oder sind einfach neugierig. Bei uns ist beides der Fall ?

Musik und Cocktails zur Begrüßung

Beim Gang auf das Messegelände werden die Besucher von einem Live-Saxophonisten empfangen und können sich bereits den ersten sommerlichen Cocktail an einer Bar in Strandoptik genehmigen. Weiter geht es in Richtung Hallen und Pavillons. Die Messehallen sind lange nicht komplett genutzt. Vielmehr spielt sich in diesem Jahr ganz viel draußen ab. So macht das Festival seiner Bezeichnung alle Ehre: Vom Riesenrad über eine stehende Welle, beides rege besucht, bis hin zu Beach-Bars mit Musik. Auch das Messepersonal trägt keine Anzüge mehr, sondern agiert in schwarzen T-Shirts.

CeBIT, stehende Welle

Dennoch ganz klar im Fokus: Der Business-Aspekt

Was sich nach einem großen Jahrmarkt anhört, ist aber durchaus ein ernst zu nehmendes Business-Ereignis. In den Hallen um das Außengelände herum sind wie gewohnt die Stände großer Hersteller wie SAP, Vodafone, Intel oder IBM und erstmals auch Facebook platziert. Aber auch kleinere Unternehmen mit weniger spektakulären Auftritten sind vertreten. In VIP-Bereichen finden Business- und Medien-Termine statt. Auf Bühnen werden PowerPoint Präsentationen gehalten. Selbst wenn man kein Kommunikationsprofi ist, erkennt man die vielen Film- und Fernsehteams sowie Fotografen – eigentlich alles wie gehabt und nicht so revolutionär anders als in den letzten Jahren. Einfach nur in einem anderen Rahmen und mit einem neuen Gesicht.

CeBIT, Volocopter, Intel Stand

Wir sagen Ja! zur „neuen“ CEBIT

Fakt ist: Die Messe kam nicht darum herum, sich etwas Neues zu überlegen, um die CEBIT wieder attraktiver und zeitgemäßer zu gestalten. Das ist ihr mit dem neuen Konzept unserer Ansicht nach gelungen. Einzig die Mischung aus Business-Messealltag und frischem, hippen Wind scheint auf den ersten Blick etwas ungewohnt. Es ist wie bei allem, das neu oder anders ist: Man muss sich erst einmal damit anfreunden. Wie erfolgreich das neue Konzept letztlich ist und wie die ausstellenden Unternehmen die Messe empfunden haben, bleibt abzuwarten. Auch die Zahlen und gewohnten Erfolgsmeldungen der Messegesellschaft werden sicherlich nicht ausbleiben. Bis dahin sagen wir: Wir fanden es super und freuen uns aufs nächste Jahr.

 

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