Leuchtschrift

Das sind die Wikipedia-Eintrag Voraussetzungen

Wikipedia steht bei vielen Kommunikator*innen auf der Agenda – zurecht. Die Online-Enzyklopädie zählt zu den meistbesuchten Websites weltweit, wird von KIs wie ChatGPT als Datenquelle genutzt und genießt ein hohes Maß an Vertrauenswürdigkeit. Das Besondere: Jede*r kann Artikel schreiben und bearbeiten. Vielleicht hast du auch schon darüber nachgedacht oder es sogar versucht? Dann weißt du, dass das nicht ganz so einfach ist. Damit du dich nicht alleine durch den Wikipedia-Dschungel schlagen musst, geben wir dir Grundlagen und Tipps an die Hand, um einen Beitrag zu erstellen. Haben wir bereits erörtert, warum Wikipedia unterstützenswert ist, geht es heute weiter mit den Wikipedia-Eintrag Voraussetzungen, die ein erfolgreicher Eintrag erfüllen muss.

1. Die Grundprinzipien von Wikipedia

Wikipedia basiert auf dem Prinzip der Relevanz und Neutralität. Werbung oder Selbstdarstellung sind streng verboten. Unternehmen oder Personen haben nicht automatisch Anspruch auf einen eigenen Artikel. Die Enzyklopädie fordert eine überregionale oder branchenweite Bedeutung, die durch unabhängige Quellen belegt werden muss. Es gelten strenge Kriterien, damit dein Beitrag veröffentlicht wird:

  • Neutraler, sachlicher Schreibstil
  • Rechtschreibsicherheit
  • Quellenangaben für alle Informationen
  • Einhalten der Wikipedia-Richtlinien
Wikipedia-Eintrag Voraussetzungen, Wikipedia

Quelle: DALL-E3 prompted by Flutlicht GmbH

2. Relevanz als Basis

Als zentrale Richtlinie gibt Wikipedia die enzyklopädische Relevanz des Inhalts vor. Das gilt für jeden neuen Beitrag und jede Änderung eines bestehenden Artikels. Es gelten klare Kriterien, ob etwas relevant ist oder nicht. Alle Fakten müssen eindeutig belegt sein. Das macht es oftmals schwierig, einen Beitrag oder eine Änderung genehmigt zu bekommen.

Gleichzeitig sind die strengen Regularien essenziell für die Glaubwürdigkeit der Plattform. Denn sie wahren die Qualität der Inhalte und sorgen dafür, dass die Enzyklopädie eine verlässliche Informationsquelle bleibt.

3. Relevanzkriterien Unternehmen

Um ein Unternehmen auf Wikipedia unterzubringen, braucht es eine signifikante Marktposition, innovative Technologien oder eine besondere wirtschaftliche Bedeutung. Es gibt verschiedene Kategorien für Unternehmen – im Technologiebereich zählen sie zumeist zu den „Wirtschaftsunternehmen“. Für diese gelten folgende Relevanzkriterien:

  • Mindestens 1.000 Vollzeitmitarbeitende oder
  • Jahresumsatz über 100 Mio. Euro oder
  • börsennotiert (z.B. SAP) oder
  • mindestens 20 Betriebsstätten oder
  • innovative Vorreiterrolle (z.B. Clearview AI)

Die Angaben zu Mitarbeitenden und Jahresumsatz müssen durch öffentliche Register belegt sein, zum Beispiel im Bundesanzeiger.

Einige Unternehmenskategorien haben eigene Relevanzkriterien, zum Beispiel Banken, Fahrzeughersteller oder Spieleentwicklerstudios.

Unser Tipp

Bleibe ehrlich und halte dich an offizielle Unternehmenszahlen. Die Sichter*innen und Administrator*innen prüfen alles ganz genau. Wenn dein Beitrag eindeutig nicht den Kriterien entspricht, wird er rigoros gelöscht. Bestehen Zweifel, starten die Admins eine Löschdiskussion. Dann wird die Relevanz in der Community diskutiert. Die Wahrscheinlichkeit, dass dein Artikel die Diskussion nicht übersteht, ist groß.

4. Relevanzkriterien Personen

Personen müssen ebenfalls Bedeutung und Relevanz vorweisen. Bei Politiker*innen oder Künstler*innen ist das leichter als bei Unternehmer*innen. Grundsätzlich sind Einträge von Managern oder CEOs erlaubt – unter der Voraussetzung besonderer Verdienste, wissenschaftlicher Beiträge oder gesellschaftlichen Einflusses. Dies nachzuweisen ist nicht einfach: Es wurden bereits DAX-Vorstände abgelehnt. Anhaltspunkte für Unternehmer*innen sind u.a.:

  • Nennung in einem biographischen Nachschlagewerk, z.B. Munzinger-Archiv
  • Beteiligung an nachrichtenwürdigen, historischen oder politischen Ereignissen
  • Sie haben durch ihre Arbeit einen wesentlichen Beitrag in der Branche geleistet (z.B. Cloud-Computing-Pionier Marc Benioff, CEO von Salesforce)
  • Sie wurden mit bedeutenden Auszeichnungen gewürdigt, z.B. dem Bundesverdienstkreuz
  • Hohe mediale Relevanz in überregionalen (Wirtschafts)Medien (z.B. Joe Kaeser, Aufsichtsratsvorsitzender bei Siemens Energy und Daimler Truck)

Unser Tipp

Stelle sicher, dass deine Belege Hand und Fuß haben. Ein Artikel in der FAZ genügt nicht. Fotos mit namhaften Politikern gelten auch nicht automatisch, sondern werden meist als PR-Stunt abgetan. Was zählt, ist die Bekanntheit bei einem breiten (Fach/Wirtschafts) Publikum durch mehrere Veröffentlichungen, Auftritte im TV und Hörfunk etc. Entscheidend ist, dass sich die Leistung auf die Person bezieht: Manager, die ein marktführendes Unternehmen leiten, sind nicht per se relevant.

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Quelle: @veryinformed.com https://unsplash.com/de/fotos/einen-computerbildschirm-mit-einer-liste-EtCxIuaG-zU

5. Wer kann einen Wikipedia-Artikel erstellen?

Autor*in kann jede*r sein. Theoretisch kannst du auch über dich selbst oder dein Unternehmen schreiben. Wikipedia verbietet es nicht, solange du neutral bleibst. Aber: Das Offenlegen von Interessenskonflikten und keine verdeckte PR-Arbeit sind zentrale Prinzipien der Wikipedia-Community. Das kann dein Vorhaben erschweren, da es einen Interessenskonflikt darstellt, wenn du eine persönliche Beziehung zu deinem Thema hast. Binde deshalb jemanden Dritten als Autor*in ein. So gewährleistest du Neutralität.

Unser Tipp

Egal, wer den Eintrag erstellt – Neutralität und Relevanz bleiben die entscheidenden Kriterien. Selbst wenn du eine Agentur engagierst, die sich – oft gegen teures Geld – auf die Erstellung von Wikipedia-Einträgen spezialisiert hat: Erfüllt das Thema nicht die Wikipedia-Eintrag Voraussetzungen, schafft es niemand in die Enzyklopädie.

6. Fazit: Wikipedia-Eintrag Voraussetzungen – einfuchsen hilft

Die Wikipedia-Eintrag Voraussetzungen zu erfüllen, ist nicht trivial. Und Infos dazu auf der Plattform – von Richtlinien über Ratschläge bis hin zu Tutorials – können zwar nützlich sein, scheinen aber uferlos. Setzt man sich jedoch ein bisschen mit Wikipedia auseinander, fuchst sich ein und probiert das ein oder andere einfach mal aus, kommt schnell Licht ins Dunkel. Und es fängt sogar an, Spaß zu machen – spätestens nach der ersten genehmigten Änderung eines Eintrags.

Haben wir dir Lust auf Wikipedia gemacht? Dann bleib dran – im nächsten Leuchtschrift Beitrag geht es darum, wie du in die Wikipedia-Welt einsteigst und wie ein Eintrag in der Praxis funktioniert.

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