Podcasts sind längst kein neuer Trend mehr, sondern mittlerweile ein etabliertes Medium, das für viele Menschen zum Alltag gehört. Wie die diesjährige Podcast Umfrage von Podstars by OMR zeigt, nimmt der Anteil an Personen, die täglich Podcasts hören, stetig zu und auch die demographische Verteilung – z.B. mit Blick auf das Alter – wird immer breiter. Das Potenzial, das in Podcasts steckt, haben auch viele Unternehmen bereits erkannt und wollen eigene Podcasts als Teil ihres Content Marketing Mix‘ nutzen. Heute gehen wir näher auf den Branded Podcast ein.
INHALT
1. Corporate vs. Branded Podcast
Bevor ihr einen Podcast für euer Unternehmen startet, solltet ihr euch als erstes zwei entscheidende Fragen stellen: Warum möchte ich einen Podcast einsetzen? Und wen möchte ich damit erreichen? Auf dieser Basis könnt ihr einordnen, ob ein Podcast wirklich das richtige Format und welche Art Podcast geeignet ist. Hier habt ihr zwei Möglichkeiten:
- Corporate Podcast: Bei Corporate Podcasts steht das Unternehmen selbst ganz klar im Fokus. Es geht also beispielsweise um Produkte, Unternehmensnews, Geschichten über Mitarbeitende oder die Unternehmenshistorie. Ob dieses Format das richtige ist, hängt von der Zielsetzung und -gruppe ab. In der Regel ist ein Corporate Podcast weniger für die breite Masse, sondern eher für die interne Kommunikation oder HR-Zwecke geeignet. Audi hat beispielsweise einen „Mitarbeiter-Podcast“, mit dem sie einmal pro Monat über interne Themen und News aus Ingolstadt und Neckarsulm informiert und Mitarbeitende zu Wort kommen lässt.
- Branded Podcast: Bei einem Branded Podcast geht es hingegen um ein Thema, das zwar meist aus dem Kosmos des Unternehmens kommt (z.B. Technologie), das Unternehmen selbst steht jedoch im Hintergrund. Es geht mehr darum, sich als Experte oder Thought Leader zu positionieren, die Reputation zu stärken und Aufmerksamkeit auf ein bestimmtes Thema zu lenken. Klassische Werbebotschaften haben in diesem Format keinen Platz – der Fokus liegt darauf, einen Mehrwert für die Hörer*innen zu schaffen. Gute Beispiele für dieses Format sind die Podcasts „Iss so – Ernährungspodcast“ von Edeka und „Money on my Mind“ von Taxfix. Sie sind zwar von den beiden Firmen in Auftrag gegeben, in den Folgen geht es jedoch nicht um die Unternehmen selbst, sondern übergeordnete passende Themen, nämlich Ernährungs- bzw. Finanztipps.
2. Trotz Vorteilen kein Selbstläufer
Ein eigener Branded Podcast kann klar Vorteile bringen:
- Ihr adressiert zielgerichtet die gewünschten Hörer*innen, selbst wenn es um Nischenthemen geht.
- Ihr steigert Bekanntheit und Reputation eurer Marke.
Doch es bedarf einer intensiven strategischen Planung, um das Potenzial von Podcasts voll auszuschöpfen und diese sinnvoll in den Content Marketing Mix zu integrieren (siehe auch Content Marketing Agentur). Hierfür ist eine ganzheitliche Betrachtungsweise das A&O: Dazu gehört, grundsätzliche Fragen zu Zielsetzung, Zielgruppe und Inhalten zu klären sowie konkrete strategische Entscheidungen zu Themen wie Format, Länge, Turnus etc. zu fällen.
Mit folgender Checkliste geben wir euch einige wichtige Fragen und Aspekte an die Hand, auf die ihr bei der Planung eures eigenen Branded Podcast achten solltet:
3. Checkliste
3.1. Grundsatzfragen
- Ziele: Warum möchte ich einen Podcast? Was möchte ich mit dem Podcast erreichen (z.B. Bekanntheit steigern, Reputation stärken)? Stehen für mich langfristige Ziele im Vergleich zu kurzfristigen Effekten im Vordergrund?
- Zielgruppe: Wen möchte ich erreichen? Für wen sind meine Themen relevant? Ist der Podcast für eine interne oder externe Audience gedacht?
- Inhalt: Mit welchen Themen kann ich einen Mehrwert schaffen? Wofür interessiert sich meine Zielgruppe? Habe ich bereits Content, der sich auch für einen Podcast eignet? (Wichtig: Keine Werbesendung!)
3.2. Strategische Entscheidungen
- Format: Interview mit Gästen, Talk mit fester Besetzung, Storytelling, etc.
- Host: Interne*r Expert*in mit Know-how vs. externe*r Moderator*in mit Reichweite und Erfahrung
- Titel: Prägnanter und kreativer Titel, der Lust aufs Hören macht
- Cover: Cover mit Titel, passender Bildsprache und Logo
- Erscheinungsrhythmus: Wöchentlich, zweiwöchentlich, monatlich (Wichtig: Regelmäßigkeit!)
- Länge: Längere Episoden für Unterhaltung vs. kürzere Episoden für News (Faustregel: nicht länger als 30 Minuten)
- Einbettung in den Marketingmix: Verlängerung der Themen über Blog, Newsletter, Social Media, etc. (CTA in Podcast einbauen)
4. Fazit
Auf die Frage Branded Podcast ja oder nein? gibt es keine Standardantwort. Aber zumindest darüber nachdenken und die Pro- und Contra-Argumente abwägen, ist absolut empfehlenswert. Denn Podcasts sind und bleiben ein wichtiges Medium, das für viele Unternehmen der passende Kanal sein kann, um Menschen auf eine authentische, persönliche und informative Weise für Themen zu begeistern und auf die eigene Marke aufmerksam zu machen. Um mit dem eigenen Podcast erfolgreich zu sein und von den positiven Effekten zu profitieren, bedarf es einer guten Planung und eines langfristigen Engagements. Wer kurzfristige Effekte und schnell umsetzbare Maßnahmen sucht, sollte lieber auf andere Optionen setzen – hier könnten beispielsweise Podcastwerbung oder Gastauftritte in anderen Podcasts eine passende Alternative sein.
Ihr überlegt, einen Branded Podcast zu starten und braucht Unterstützung bei der Abwägung und Planung? Sprecht uns gerne an und wir entwickeln gemeinsam mit euch den passenden Ansatz!