Unsere Branche befindet sich in einem stetigen Wandel. Nicht erst seit der Pandemie. Umso wichtiger ist es, am Puls der Zeit zu sein. Das Aufgabenspektrum vergrößert sich in der Kommunikation kontinuierlich. Es wird, abhängig von sich veränderten Voraussetzungen, zunehmend komplexer. Und es gibt immer wieder Gründe, um mit traditionellen Denkweisen abzuschließen und andere Wege zu gehen. Wir haben euch einige Beispiele für neue Ansätze in der Kommunikation zusammengetragen.
INHALT
1. Datenanalyse – Basis für zielgerichtete Kommunikation
Die Datenanalyse stellt eine essenzielle Basis dar, um
- die Kommunikationsmaßnahmen zielgerichtet zu steuern,
- individuelle Optimierungen vorzunehmen,
- Aktionen auf empirischer Basis zu entwickeln,
- umfangreiche Insights zu gewinnen und
- Ergebnisse quantifizierbar zu machen.
Schöner Nebeneffekt: Mit Zahlenmaterial lassen sich zudem Budgets und die Relevanz von Maßnahmen begründen.
Hinzukommt: Kommunikation und Marketing wachsen in den Unternehmen zunehmend zusammen und es gilt, gemeinsam gesteckte Ziele zu erreichen. Das kann die Steigerung von Verkäufen sein, mehr Traffic auf der Webseite, höhere Conversions oder auch die Lead-Generierung. Um den Erfolg der Maßnahmen zu messen, ist Analyse der entsprechenden Daten unerlässlich. So findet ihr heraus,
- wer eure Zielgruppen sind und wo sich diese aufhalten,
- welche Kanäle relevant sind und
- welche Unternehmensbotschaften für welche Zielgruppen notwendig sind.
Gleichzeitig eröffnen euch die Ergebnisse der Datenanalyse neue Möglichkeiten:
- Ihr könnt noch schneller auf Veränderungen reagieren und
- den Zielgruppen relevanten Content zur Verfügung stellen.
Notwendig dafür sind intelligente Analyse-Tools, wie sie beispielsweise Cision, Ubermetrics und weitere Dienstleister anbieten.
2. Micro und Nano Influencer – Reichweite ist nicht alles
Influencer Marketing ist nicht neu und aus der heutigen Kommunikations- und Marketing-Welt nicht mehr wegzudenken. Eine aktuelle Studie belegt: Vor allem bei den Konsument*innen in den 20ern zählen Influencer auf YouTube, Instagram oder Blogs zu den wichtigsten Inspirationsplattformen für den Kauf von Produkten. Die meisten denken dabei allerdings an große, reichweitenstarke Accounts. Dabei haben die „Kleinen“ – die sogenannten Micro oder Nano Influencer – unter Umständen für dich und dein Unternehmen viel mehr zu bieten.
Hier ein paar Zahlen und Fakten:
- Im Gegensatz zu Macro Influencern, die Follower-Zahlen im sechs- bis siebenstelligen Bereich haben, verzeichnen Micro und Nano Influencer eine viel geringere Follower-Zahl. Mikro Influencer zwischen 5.000 und 20.000 – aber nie mehr als 100.000. Nano Influencer zwischen 1.000 und 5.000.
- Dafür haben Micro und Nano Influencer eine höhere Engagement-Rate. Mikro Influencer liegen in Deutschland bei guten 3%, Nano Influencer bei über 6%. Zum Vergleich: Macro Influencer verzeichnen im Durchschnitt bei knapp über 2%.
- Die Follower bei Micro und Nano Influencern bilden häufiger als bei besonders reichweitenstarken Akteur*innen eine eng verzahnte sowie aktive Community und sind nicht nur Anhänger. Die Content Creator teilen Meinungen, geben Tipps und lassen auch die Community mitbestimmen, welche Inhalte sie interessieren. Die Micro und Nano Influencer sind viel nahbarer als die „Großen“. Deshalb kann sich die Zielgruppe auch viel einfacher mit ihnen identifizieren. Dies wiederum erklärt das deutlich höhere Engagement im Vergleich zu Macro Influencern.
Mehr Engagement, mehr Glaubwürdigkeit, mehr Authentizität. Dies zeichnet die Micro und Nano Influencer aus. Und das kannst du als Unternehmen für dich nutzen, um deine Marke zu platzieren. Vorausgesetzt, du hast jene Influencer identifiziert, deren Follower deine exakte Zielgruppe ist.
3. Audio-Formate – der neue Dauerbrenner
Audio PR ist nicht neu, wird aber häufig noch zu wenig genutzt. Von Podcasts bis zu Radio Kampagnen – viele Unternehmen sind hier sehr aktiv, andere weniger. Deshalb ist unser Tipp: Macht von Audio-Formaten Gebrauch, um eure Zielgruppen zu erreichen.
Konsumenten informieren sich liebend gerne, indem sie hören. Audio-Content lässt sich super nebenbei konsumieren. Seid dort, wo auch eure Zielgruppe ist! Nutzt die Reichweite, die Audio-Formate bieten, um eure Marke im jeweils passenden Umfeld zu positionieren.
- Dies können eigene Podcasts sein,
- die Podcasts sorgfältig ausgewählter Influencer,
- aber auch Streaming-Plattformen wie Spotify oder Apple Music, auf denen ihr eure Produkte platzieren könnt.
Und was ist mit Social-Audio-Plattformen wie Twitter Spaces, Facebook Audio Rooms oder vor allem Clubhouse? Sind vor einem Jahr sogar Clubhouse Talks in den Schlagzeilen gelandet (Stichwort „Merkelchen“), ist der Hype um die App heute vorbei. Dennoch sind wir der Meinung: Social Audio wird weiterhin für die Kommunikation relevant sein. Auch wenn wir es Stand heute nicht als „Must“ für eine Kommunikationsstrategie sehen, gilt es, die Entwicklung genau zu beobachten.
4. Vielfalt und Inklusion – für den Employer Brand und mehr Innovationskraft
Die Themen Vielfalt, Inklusion und Gleichberechtigung sind – zum Glück – längst in unserem Alltag angekommen. Aber nicht nur das. Um das Vertrauen der Kunden zu gewinnen, ist es heute essenziell, dass ein Unternehmen
- Verantwortung übernimmt und
- dem Kundenkreis mehr bietet als nur einen guten Preis oder ein top Produkt.
Etwa mit einer stringenten CSR-Strategie, bei der Vielfalt, Inklusion und Gleichberechtigung ein zentraler Bestandteil ist. Dies gilt es, in die Unternehmenskommunikation einzubeziehen. Die Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche Kommunikation sind:
- Die Aktivitäten des Unternehmens dürfen kein Lippenbekenntnis sein.
- Sie sollten mittels handfester Proof Points belegt werden können.
- Und zwar für eine langfristige Kommunikation – nicht nur für ein One-Shot-Projekt.
Die Themen, die in diesem Zusammenhang gespielt werden können, sind vielseitig. Sie reichen von der Positionierung als attraktiver Arbeitgeber bis hin zu mehr Innovationskraft sowie dem Einsatz für mehr Gerechtigkeit beispielsweise in der Lieferkette und damit bessere Unternehmensergebnisse aufgrund eines gemischten, vielfältigen Teams.
5. Media Relations – Revival für den persönlichen Medienkontakt
Neue Ansätze in der Kommunikation sind ein absolutes Muss, um am Puls der Zeit zu sein und eine professionelle, integrierte Kommunikation sicherzustellen. Dennoch gibt es etablierte Maßnahmen, die nach wie vor ihre Berechtigung haben und notwendig sind. Hierzu zählen Media Relations.
Der individuelle, persönliche Medienkontakt erlebt, wie wir es gerade empfinden, geradezu ein Revival. Pandemie-bedingt waren in letzter Zeit viele Medienvertreter*innen in Kurzarbeit und schwer bis gar nicht erreichbar. Oder man hatte nur virtuellen Kontakt – eine gute Alternative, wenn es gar keine andere Möglichkeit gibt. Aber dennoch nicht für alle Zwecke ideal geeignet. Speziell, wenn es darum geht, kreativ zu sein oder gemeinsam potenzielle Themen zu entwickeln.
Umso größer ist die Freude, wenn der persönliche Kontakt langsam aber sicher wieder möglich sein wird. Wir sprechen hier auch nicht von zeitzehrenden, mehrtägigen Pressereisen. Sondern von regelmäßigen persönlichen, individuellen Treffen, etwa beim Mittagessen oder bei einem Kaffee, um
- sich gegenseitig auszutauschen, welche Themen gerade relevant sind,
- Kooperationen zu eruieren,
- voneinander zu lernen und vor allem
- gemeinsame Ideen zu entwickeln sowie
- einfach in Kontakt zu bleiben.
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