Vorgestern fand zum neunten Mal und erstmals in hybrider Form der Tag der Industriekommunikation (TIK 2021) statt – ein jährlicher Highlight-Termin für B2B-Marketing- und Kommunikationsprofis. Nicht verwunderlich also, dass die pandemiebedingt begrenzten 170 Präsenzplätze im bewährten (und wirklich schönen) Veranstaltungsforum Fürstenfeld ausverkauft waren und sich zudem knapp 150 Online-Besucher*innen unter die Teilnehmerschar mischten. Als große Fans des bvik (Bundesverband Industrie Kommunikation e.V.) Flaggschiff-Events waren einige Flutlichter auch in diesem Jahr mit von der Partie – sowohl vor Ort als auch virtuell aus der Agentur und dem Home Office.
Unser Fazit vorneweg: Erwartungsgemäß tiptop!
Der TIK 2021 war wie gewohnt eine inspirierende Veranstaltung mit gut abgestimmten Inhalten zum diesjährigen Themen-Dreiklang „Purpose-Performance-People“, tollen Sprecher*innen, Spitzen-Moderatorinnen, live Networking in entspannter Atmosphäre und einer Top-Organisation! Die Bezeichnung „Leuchtturmveranstaltung der Branche“ ist für den Tag der Industriekommunikation in unseren Augen absolut gerechtfertigt.
Für mich und viele andere Teilnehmende war der TIK 2021 die erste größere Präsenzveranstaltung seit einer gefühlten Ewigkeit. Dementsprechend groß war meine Vorfreude. Nicht zuletzt deshalb, weil ich als Mitglied des jährlich wechselnden Expertenbeirats an der Themenfindung und inhaltlichen Gestaltung des diesjährigen TIK mitwirken durfte und sehr gespannt auf die Umsetzung bzw. das Programm live vor Ort war.
Diesjähriger Themen-Dreiklang: Purpose-Performance-People
Nach der Eröffnung durch Kai Halter, Vorstandsvorsitzender des bvik und Director Marketing bei ebm-papst Mulfingen GmbH & Co. KG, beleuchtete zum Auftakt Oliver Leisse, Experte für Zukunftsthemen & Trends, das „New Now“ bzw. das „Future Normal“ (das eigentlich ‘the No Normal‘ ist). Er betonte, dass die Menschen bereit seien für Veränderung. Aber was wird wichtig und entscheidend, um das nächste Level zu erreichen? Als wesentliche Punkte nannte er unter anderem Customer Centricity, das Fördern von Verbindungen, eine verständnisvolle und präsente Führung sowie die große Bedeutung von Resilienz, Empathie und Vertrauen. Zudem sei ein Fokus auf die Gen Z mit zukunftsentscheidend. Oliver Leisse hat auch gefragt, welche der drei Aspekte „Performance-Purpose-People“ dem Publikum am wichtigsten erscheinen und bekam eindeutige Antworten: Sinn und Zweck eines Unternehmens (Purpose), die Menschen (Team & Kunden) sowie „Haltung zeigen“ sind (noch) wichtiger als das Themenfeld Performance.
Es folgten ein aufgezeichneter Vortrag zum Thema „Wie sollte man als Unternehmen Nachhaltigkeit kommunizieren“ am Beispiel von BASF SE und dem „Palmöl-Dilemma“ sowie eine Live-Schalte, in der Alexandra Spiegel-Kutschenreuter, Senior Manager Global Communications Care Chemical bei BASF SE, eingereichte Publikumsfragen beantwortete.
Einen noch „jungen“ spannenden Case zum Thema „Change by Purpose“, Meaningful Identity und wie Veränderungsprozesse mit der Marke erfolgreich gestaltet wurden, präsentierte Carolin Lederer, Head of Brand Management and Exhibitions bei ebm-papst, gemeinsam mit Alexander Biesalski, Managing Partner bei Biesalski & Company. Heute steht die Marke ebm-papst für „engineering a better life“.
Martin Gaubitz, Geschäftsführer der Gaubitz digital GmbH, erläuterte wichtige Leitplanken und Faktoren für erfolgreiches Online Marketing – Checkliste zur Feststellung von Status Quo des eigenen Unternehmens inklusive.
Anschließend bot uns Jan Zumbach, Online Marketing Manager bei der Kverneland Group Deutschland, Praxiseinblicke zum Thema „Hyperpersonalisierte Online-Vermarktung von Anbaugeräten“.
Gefolgt von einem beeindruckenden Praxis-Case, den Dirk Wunder, Vice President Corporate Marketing, und Thorsten Roesner, Director Business Process and Online Marketing bei der Hans Turck GmbH und Co. KG, vorstellten: Wie gelingt es Marketers mit den richtigen digitalen Werkzeugen durch Performance aktiv und nachweisbar zu Unternehmenserfolg und direkter Umsatzgenerierung beizutragen?
Zum Thema Smart Events und die Messe der Zukunft lieferte Arno Reich, Senior Vice President, Deutsche Messe AG, Einblicke in pandemiebedingte Herausforderungen, Maßnahmen, Learnings sowie Pläne für kommende Messen und die Zukunft der Messe-Branche nach Corona.
Wie meistern wir die Herausforderung der Zukunft in unseren Köpfen?
Die letzte Stunde TIK 2021 hat (nicht nur mich) noch einmal so richtig wachgerüttelt und mit Energie aufgeladen: Motivations- und Persönlichkeitstrainer Steffen Kirchner lieferte in seinem inspirierenden Vortrag viele Anstöße zum Umdenken. Denn in unserer komplexen und stressigen Welt haben wir nicht nur die drei Alternativen „Love it“, „Change it“ or „Leave it“. Vielmehr sollten wir es auch einmal mit „Change yourself“ versuchen. Dass dies funktionieren kann, hat er durch viele Beispiele aus seiner Praxis und der Welt des Profisports untermauert.
Nacht der Industriekommunikation mit TIK-TALK Premiere
Im Anschluss an den TIK wurde in der „Nacht der Industriekommunikation“ bei einem leckeren Dinner-Buffet intensiv „ge-netzwerkt“. Sich F2F austauschen, neue Kontakte knüpfen und Branchenkolleg*innen endlich wieder physisch treffen zu können, hat einfach gutgetan.
Premiere feierte in diesem Jahr auch der abendliche interaktive Live TIK-TALK zum Thema „Messe – Zukunft gemeinsam gestalten!“. Moderiert von Prof. Hansjörg Zimmermann (macromedia Hochschule München) diskutierten Silke Lang (Bosch Rexroth), Michael Ibarth (Sennebogen), Hendrik Hochheim (AUMA) und Arno Reich (Deutsche Messe). Die Frage nach dem „perfekten Mix“ für die hybride Messe der Zukunft konnte aber – wenig überraschend – nicht abschließend geklärt werden. Hier müssen noch weiter Konzepte entwickelt, innovative Maßnahmen kreiert und Erfahrungen gesammelt werden, um für ausstellende Unternehmen und Besucher*innen gleichermaßen Mehrwert (und ROI) zu bieten. Ich bin sehr gespannt, was wir auf dem TIK 2022 am 23. Juni dazu hören werden.