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Meinung: #FacebookDown und warum Pluralität in der Kommunikation so wichtig ist

Dienstag, 4. Oktober 2021 gegen 17:00 Uhr. Die „+++EIL+++“-Nachrichten überschlagen sich – doch nicht etwa, weil ein*e Bundeskanzler*in gefunden wurde oder es News in der Corona-Pandemie gibt. Nein, das größte soziale Netzwerk Facebook und damit auch seine Schwester-Netzwerke Instagram und WhatsApp waren nicht mehr aufrufbar. Der recht einmalige Zusammenbruch des Netzwerks zeigte deutlich auf, warum wir alle für mehr Pluralität in der Kommunikation einstehen sollten.

#Facebookdown, Smartphone

Quelle: @thoughtcatalog https://unsplash.com/photos/tRL_Rkh6D8o

The end is near, or is it?

Unter #FacebookDown und #InstagramDown war ausgerechnet auf Twitter am späten Dienstagabend die Hölle los. Twitter verzeichnete einen rasanten Traffic Peak, dass zeitweise auch auf Twitter nichts mehr ging – die Serverkapazitäten waren kurzfristig eingeschränkt. Der kurzfristige Ausfall von Facebook und Co. zeigte einmal mehr: Das Kommunikationsbedürfnis von Menschen und Unternehmen ist ungebrochen. Ist ein Service nicht (mehr) verfügbar, so wird schnell auf Alternativen zugegriffen.

#FacebookDown, Twitter

Screenshot von Tweet: https://twitter.com/Twitter/status/1445078208190291973

Auch Unternehmens-Accounts zogen nach und verlagerten ihre Kommunikation auf Twitter. Jeder wollte sich an #FacebookDown und #InstagramDown beteiligen – Reichweite durch den Trending Topic garantiert. Doch was sagt das eigentlich über unser Kommunikationsverhalten aus? Wieso sind wir damit einverstanden, dass ein Quasi-Monopolist – zumindest hier in Deutschland – die wichtigsten sozialen Netzwerke Facebook, Instagram und WhatsApp verwaltet? Und was machen wir eigentlich, sollte Mark Zuckerberg irgendwann einmal den Stecker ziehen?

Marktmacht Facebook

Die sieben Stunden ohne Facebook, Instagram und WhatsApp haben gezeigt, wie unterschiedlich User mit der Situation umgehen. Einige fanden, dass genau diese Kanäle ein Hort von alternativen Fakten sind und diese Sendepause eigentlich gutgetan hat.

#FacebookDown, Marktmacht Facebook

Quelle: @stockbirken https://unsplash.com/photos/J36Z5hLlnvk

Andere konnten Freund*innen oder Verwandte in Nah und Fern nicht mehr erreichen, da sie nur über die Messenger-Dienste mit ihnen kommunizieren. Einige User auf Twitter wiesen zudem darauf hin, dass in Entwicklungsländern Facebook und WhatsApp die dominierenden Kommunikationsplattformen sind und ein Ausfall reelle Konsequenzen für die Bewohner*innen hat.

Diese Marktmacht ist aus kommunikativer Sicht verrückt. Nicht nur unseren Kunden gegenüber empfehlen wir stets einen 360°-Kommunikationsansatz, der viele Einzelmaßnahmen abdeckt. Dies hat den Vorteil, dass verschiedene Zielgruppen erreicht werden können und man nicht kommunikativ auf eine Karte setzt. Wenn es aber um Social-Media-Kommunikation geht, hat uns #FacebookDown gezeigt, wie fragil das Konzept ist. Facebook und Instagram sind für Marketeers weiterhin die Top-Kanäle für Unternehmenskommunikation in sozialen Netzwerken. Die von Facebook geschaffene Infrastruktur lädt förmlich dazu ein. Doch auch wir sollten uns darüber im Klaren sein, dass wir alle auf Gedeih und Verderben den Entscheidungen Facebooks ausgeliefert sind – und letztlich kein Mitspracherecht haben.

Mehr Pluralität in der Kommunikation wagen

Umso wichtiger ist es, eine stärkere Pluralität in der Kommunikation zu nutzen und auch zu gestalten. Wir sollten uns vom Mantra „Social Media = Facebook“ lösen.

#FacebookDown, Pluralität

Quelle: @AlexanderShatov https://unsplash.com/photos/mr4JG4SYOF8

Auch wenn es für Advertiser gleichwohl schwieriger ist, eine breite Kommunikationsstrategie ist krisensicher und ermöglicht neue spannende Ansätze. Eine starke Owned-Media-Welt macht zudem unabhängig von externen Einflüssen und kann mit dem richtigen Content ebenso gut die gewünschten Zielgruppen erreichen.

Auch für uns Nutzer*innen kann #FacebookDown ein Zeichen sein: Wie und vor allem wo werden wir in Zukunft kommunizieren? Gehen wir davon aus, dass wir auch noch in 50 Jahren auf Facebook unterwegs sein werden? Was passiert mit allen Nachrichten der Tante aus Übersee, den Bildern des 30. Geburtstags oder dem Video aus dem letzten Urlaub, wenn Facebook tatsächlich einmal für immer „down“ sein wird? Pluralismus in der eigenen Kommunikation bedeutet daher, die Augen vor Monopolisten nicht zu verschließen, sondern alternative Kanäle zu suchen – und auch zu wagen.

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