Gute Media Relations sind das A-und-O einer erfolgreichen 360 Grad Kommunikation. Zwar findet ein großer Teil der Kommunikation inzwischen in sozialen Medien statt. Doch wenn es darum geht, die eigene Message oder – wie im Fall von Agenturen – die der Kunden in der Medienwelt zu platzieren, sind gute Beziehungen zu Journalist*innen unerlässlich. Der Media Pitch ist und bleibt ein bewährtes Mittel, um Themen in den Medien unterzubringen und sein Mediennetzwerk auszubauen – vorausgesetzt, dein Thema ist für die Zielgruppe relevant.
INHALT
Tipp 1: Die richtige Ansprechperson
Ein erfolgreicher Pitch gelingt nur dann, wenn das Thema an das richtige Medium sowie die richtigen Redakteur*innen adressiert ist und der Inhalt für die jeweilige Zielgruppe relevant ist. Daher empfiehlt es sich zunächst zu prüfen, ob das eigene Thema im Themenplan des Mediums auftaucht. Anschließend gilt es, dort eine geeignete Ansprechperson zu finden. Dabei helfen folgende Fragen:
- Wer schreibt für gewöhnlich über dieses oder ähnliche Themen?
- Kennt er oder sie das Unternehmen und hat bereits darüber berichtet?
- Handelt es sich um einen Best Buddy, zu dem gute Beziehungen bestehen?
- Wie steht der oder die Redakteur*in zu dem Thema?
Tipp 2: Den persönlichen Kontakt herstellen
Um jemanden für die eigene Idee zu begeistern, lohnt es sich, das persönliche Gespräch zu suchen – gerade in Zeiten von Home-Office und virtuellen Meetings. Daher sollte auch jeder Media Pitch mit dem Griff zum Telefonhörer beginnen. Im direkten Gespräch können das Thema vorgestellt und erste inhaltliche und organisatorische Rückfragen geklärt werden. Zudem bleibt ein nettes, persönliches Gespräch meist eher im Gedächtnis, als eine E-Mail, die unverhofft im Posteingang landet.
Im Anschluss kann das Thema nochmal per E-Mail zusammengefasst werden, sodass die Redakteur*innen alle wichtigen Infos nachlesen und das Thema in die nächste Redaktionssitzung mitnehmen können. Eine griffige Betreffzeile sorgt dafür, dass die E-Mail nicht untergeht oder als Spam behandelt wird.
Tipp 3: Das Thema ansprechend präsentieren
Ob E-Mail oder Telefon: Das Wichtigste für einen erfolgreichen Media Pitch ist, das Thema überzeugend und spannend zu präsentieren. Gerade komplexe Themen, z. B. aus dem technischen Bereich, sollten so verständlich wie möglich dargestellt und auf die wesentlichen Fakten reduziert werden. Hier kommt es natürlich auf das Gegenüber an: Wird die Idee bei einem Fachmedium gepitcht, darf es in die Tiefe gehen. Bei Tages- oder Businessmedien sollte es auf der übergeordneten Meta-Ebene bleiben und zudem die wirtschaftliche oder gesellschaftliche Bedeutung herausgestellt werden.
In beiden Fällen gilt: Buzzwords lieber sparsam verwenden und die Relevanz des Themas in den Vordergrund rücken. Ausschweifende Erzählungen über das Unternehmen oder die Produkte sind hingegen ein No-Go.
Tipp 4: Das richtige Timing
Journalist*innen sind ständig auf der Suche nach interessanten Stories und Neuigkeiten für Ihre Leser*innen. Ein gelungener Media Pitch hat daher immer einen aktuellen Aufhänger. Kommt das Thema ohnehin im Themenplan des Mediums vor, ist der Redaktionsschluss die wichtigste Deadline. Oft gilt jedoch „First come, first serve“, sodass es sich lohnt, frühzeitig zu pitchen. Sollte dafür noch Content produziert werden müssen, etwa ein Statement oder ein Fachartikel, müsste auch dafür inklusive Freigabeschleife genug Zeit eingeplant werden. Steht die Idee noch nicht auf der Redaktions-Agenda, ist meist etwas mehr Überzeugungsarbeit nötig.
Aktuelle politische und gesellschaftliche Ereignisse, sportliche Events oder Branchen-relevante Messen stellen meist einen guten Aufhänger dar. Der Pitch selbst sollte außerdem sinnvoll in die To-Do-Liste des Tages eingeplant werden: Statt kurz vor Feierabend, lieber am Vormittag anrufen und statt Freitagnachmittag lieber zu Beginn der Woche eine E-Mail schicken.
Tipp 5: Dranbleiben!
Ist der erste Schritt getan und das Interesse für das Thema geweckt heißt es: dranbleiben! Redakteur*innen erhalten täglich mehrere Themenvorschläge, sodass schnell etwas untergehen kann. Damit der Pitch rundum erfolgreich ist, lohnt es sich, nachzuhaken und bei Bedarf weitere Informationen und Materialien anzubieten. Hier ist etwas Fingerspitzengefühl gefragt, um nicht zu aufdringlich zu wirken. Auch sollte man selbst bei Rückfragen erreichbar sein und den Pitch nicht noch schnell am letzten Tag vor dem Urlaub abhaken.
Fazit: Der gelungene Media Pitch und langfristiger Kontaktaufbau
Im besten Fall stellt ein gelungener Pitch den Grundstein für eine langfristige, fruchtbare Zusammenarbeit mit den Redakteur*innen dar. Denn eine gute Beziehung zu den Medien ist der Schlüssel für erfolgreiche Media Relations.
Keine Frage – nicht aus jedem Pitch resultiert zwangsweise sofort eine Veröffentlichung. Häufig ist es sinnvoll, die Redaktionen mit relevanten Hintergrundinfos zu versorgen, sodass sie genau wissen, wo sie anrufen müssen, wenn tatsächlich einmal ein entsprechendes Thema auf der Agenda steht. Wenn sie sich dann an deinen Pitch-Anruf erinnern und sich proaktiv bei dir melden, ist schon halb gewonnen. Du oder dein Unternehmen sind auf deren Zettel – damit hast du dein Teil-Ziel erreicht. Vollbracht ist das Ganze dann, wenn sich die Pitches zugleich in guten Clipping-Zahlen im PR-Reporting äußern. Dies sind die Früchte, die du mit kontinuierlichen Media Relations und einem wachsenden Mediennetzwerk ernten kannst.
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