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Employee Experience: Warum inspirierende Mitarbeiter­erlebnisse so wichtig sind

Der Arbeitsmarkt ist gerade im Tech-/ IT-Bereich angespannt – auch in Pandemiezeiten. Unternehmen sind gefordert, um Mitarbeitende langfristig an das Unternehmen zu binden. Ein wichtiges Instrument, um die Belegschaft für die eigene Arbeitgebermarke zu begeistern, ist die Employee Experience (kurz EX – dt. Mitarbeitererfahrung). Warum es gerade jetzt für Arbeitgeber wie Arbeitnehmende wichtig ist, ein inspirierendes, motivierendes und produktives Arbeitserlebnis zu erfahren, beleuchten wir in diesem Blogbeitrag.

Employee Experience

Quelle: @timmossholder https://unsplash.com/photos/GOMhuCj-O9w

1. Was ist Employee Experience?

Die Begriffe Customer Experience (CX) und User Experience (UX) sind bereits aus dem Marketing- und Tech-Umfeld vertraut. Gemeint ist der Ansatz, konsequent und umfassend vom Erlebnis der Nutzenden / Kunden her zu denken. Auch im Bereich des Employer Branding wird dieser Ansatz immer wichtiger. Unter Employee Experience (EX) versteht man alle Erfahrungen, Erlebnisse und Interaktionen, die Mitarbeitende im Laufe ihrer Unternehmenszugehörigkeit sammeln. Sie beginnt bereits beim Onboarding, schließt die täglichen Aufgaben, Prozesse und Erfahrungen ein und endet nach dem Austrittsgespräch. Diese Erlebnisse entscheiden, wie Mitarbeitende dem Unternehmen gegenüber eingestellt sind. Gleichzeitig stellen sie wichtige Hebel für die Mitarbeiterzufriedenheit und -motivation dar.

Doch Employee Experience greift noch weiter. Denn damit Mitarbeitende für „ihr“ Unternehmen brennen und sich engagiert einbringen, braucht es mehr als die reine Zufriedenheit. Es bedarf der Lust am Schaffen und die Freude daran, sich kontinuierlich für ihr Unternehmen einzusetzen.

Employee Experience, Lupe

Quelle: @laughayette https://unsplash.com/photos/uAFjFsMS3YY

2. Wie werden zufriedene Arbeitnehmende zu inspirierten Mitarbeitenden?

Wie die Kolleg*innen von WillisTowerWatson so schön schreiben: Eine ganzheitliche Employee Experience ist im Rahmen von vier umfassenden Touchpoints bzw. „Moments that Matter“ zu sehen:

1) Die Sinnhaftigkeit der Arbeit (Purpose)

Mitarbeitende müssen verstehen, für was sich das Unternehmen einsetzt und welche Ziele erreicht werden sollen. Dabei geht es nicht nur um das „Produkt“, das Unternehmen herstellen oder um die Services, die sie anbieten. Passen die eigene Wertevorstellung zum Cultural Fit meines Unternehmens? Befasst es sich z.B. mit gesellschaftlich wichtigen Themen wie Nachhaltigkeit, Sozialverträglichkeit, Diversity? Was wir bei Flutlicht beispielsweise machen, lest ihr hier oder auch hier.

2) Die Kollegen*innen und Vorgesetzten (People)

Hier punkten Vertrauen und ein starkes Wir-Gefühl im Team. Zudem müssen Vorgesetzte für eine konstruktive Zusammenarbeit sorgen und Entscheidungen transparent kommunizieren. Nur so lassen sich auch die Kolleg*innen abholen und begeistern. Das können (wenn Social Distancing passé ist) Get-Together-Aktivitäten wie beispielsweise unser jährlicher Agenturausflug oder eine gemeinsame Grillrunde sein. Im Arbeitsalltag gehören hinsichtlich Transparenz selbstverständlich auch zeitnahe und regelmäßige Feedforward-Gespräche, Mitarbeiter-Umfragen und generell ein offenes und konstruktives Miteinander mit dazu.

3) Arbeitsumfeld (Work)

Nichts ist frustrierender als schlechte oder veraltete Technik und Prozesse, die langwierig und zermürbend sind. Darum müssen Unternehmen unbedingt ihre Hausaufgaben machen und für effiziente Prozesse und professionelles Equipment sorgen. Alles andere verhindert die Produktivität der Mitarbeitenden. Ganz wichtig: Das ist keine Add-on, mit dem man in Stellenanzeigen als USP punkten kann. In der heutigen Zeit ist das ein Must-have.

4) Faire Vergütung, Benefits und fachliche Weiterentwicklung (Reward)

Wer von den Mitarbeitenden Außergewöhnliches erwartet, der muss auch in sie investieren. So sollte eine faire und leistungsgerechte monetäre Vergütung Usus sein. Zusätzlich punkten Unternehmen auch durch das Angebot von unterschiedlichen Benefits und die Chance der Mitarbeitenden, sich fachlich fortzubilden.

Employee Experience, Leidenschaft

Quelle: Ian Schneider https://unsplash.com/photos/TamMbr4okv4

3. Wunsch und Wirklichkeit

Die Employee Experience schafft langfristig positive Berührungspunkte zwischen Mitarbeitenden und Unternehmen und steigert so die allgemeine Zufriedenheit – und damit die Arbeitsleistung. Dennoch zeigen aktuelle Umfragen, dass Unternehmen derzeit noch keinen ausreichenden Fokus auf EX legen. So gaben 37 Prozent der Befragten an, dass EX in ihren Unternehmen heute noch einen (sehr) niedrigen Stellenwert hat. Die positive Nachricht: Unternehmen wärmen sich schon für das Thema auf und identifizieren es als wichtigen Hebel für nachhaltige Mitarbeiterbindung und -zufriedenheit. 95 Prozent der Befragten glauben, dass die Bedeutung von Employee Experience in den nächsten drei bis fünf Jahren (sehr) hoch sein wird.

Employee Experience, Wunsch und Wirklichkeit

Quelle: @magnetme https://unsplash.com/photos/LDcC7aCWVlo

4. Hemmschuhe für EX

Wer denkt, EX lässt sich mal schnell und nebenbei für das eigenen Unternehmen implementieren, irrt. Meist scheitert das Vorhaben an zu wenig Ressourcen und/oder Budget sowie einem Bewusstseinsmangel innerhalb der Führungsetage. Oftmals erkennen Führungsverantwortliche den Wert der Investition in EX Maßnahmen (noch) nicht. Hier gilt es durch smarte KPIs (bspw. Produktivitätssteigerung durch die Anpassung von Prozessen, Fluktuationszahlen, Recruiting etc.) aufzuzeigen, wie sich EX langfristig für das Unternehmen auszahlt.

Employee Experience, Business Man

Quelle: @huntersrace https://unsplash.com/photos/MYbhN8KaaEc

5. Gute Argumente für EX

Hilfreiche Argumente für die Wichtig- und Wertigkeit von EX finden sich im Blogbeitrag Was ist „Employee Experience“? | kununu engage. Hier berichten Unternehmen von positiven Erfahrungen durch EX:

  • 4-fach gesteigerter Profit und verdoppelter Umsatz
  • Doppelt so gutes Abschneiden in Sachen Kundenzufriedenheit
  • Unternehmen, die ihren Fokus auf „Employee Experience“ gesetzt haben, tauchen bis zu 28 Mal häufiger in der Liste der innovativsten Unternehmen auf.
  • Sie werden 11,5 mal mehr als Best Place to Work von Glassdoor gelistet.

6. Fazit: Mehr als ein Buzzword

Employee Experience ist mehr als ein neues Buzzword im Employer Branding Dschungel. EX wird in den kommenden Jahren zunehmend Einzug in das Bewusstsein der Unternehmen halten. Motivierte und inspirierte Kolleg*innen erfolgsentscheidend. Dabei ist die eigene Unternehmensgröße nicht ausschlaggebend für den Erfolg oder Misserfolg einer EX. Essenziell ist die Grundfrage: Ist es dem Unternehmen wirklich wichtig, langfristig in die eigene Belegschaft zu investieren? Wenn hier Zustimmung aus dem Management herrscht, gilt es nicht zu viele kleinteilige Einzelmaßnahmen aufzusetzen, die dann schnell an Wirkungskraft verlieren. Denn gerade in Zeiten, in denen rein monetäre Aspekte Mitarbeitende nicht an Unternehmen binden, ist ein umfassendes Arbeitserlebnis bedeutsam. Darum sollten Unternehmenslenkende keine Zeit verlieren und sich ganz genau überlegen, wie sie die Weichen für die Zukunft stellen.

 

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