Im Jahr 2050 könnte es mehr Plastik als Fische im Meer geben. Deutschlandweit verbrauchen wir jede Stunde etwa 320.000 Einwegbecher alleine für Kaffee. Auch wir Flutlichter lieben Coffee-to-go, sind bei diesen beängstigenden Erkenntnissen allerdings wirklich erschrocken. Motiviert von Kollegen, die schon seit einiger Zeit konsequent auf Plastik verzichten, sowie von OneTwoSocial, die zeigen, wie Plastikverzicht im Agenturalltag aussehen kann, wollen auch wir unseren Beitrag leisten. Wie wir das Thema Nachhaltigkeit bei Flutlicht angehen, lest ihr in diesem Blogpost.
Nichts ist so beständig wie die Veränderung
Angefangen hat es bei uns ganz klein. Eine Kollegin erzählte beim Mittagstisch von ihrem Vorhaben, Plastik aus ihrem Haushalt zu verbannen. Erst nahm sie sich die Küche vor und dann das Bad. Sie mixte ihre Putzmittel selbst und fing an, ihre Lebensmittel unverpackt zu kaufen. Dies war ein spannender Prozess. Seit diesem Zeitpunkt sieht man bei uns jeden Tag zur Mittagszeit eine signifikant gestiegene Anzahl an Mehrweglunchboxen.
Mittlerweile leben einige unserer Kollegen privat einen nachhaltigen Lifestyle. Als Arbeitgeber wollen wir diesen – wie wir finden wichtigen – Weg unterstützen. Bereits vor einiger Zeit haben wir damit angefangen, unseren Plastikkonsum zu beleuchten und erste Dinge umzustellen.
Für 2020 steht dieses Thema ganz oben auf unserer CSR-Agenda und erhält somit auch eine strategische Dimension. Wichtig ist uns dabei, dass wir hier kein Green Washing betreiben, sondern gemäß unserer Agentur Maxime „beleuchten, nicht blenden“ einen authentischen, für uns stimmigen und gangbaren Weg finden.
Nachhaltigkeit bei Flutlicht: Status quo mit Luft nach oben
2019 entschlossen wir uns zu einer Art „Plastik-Inventur“: Denn schaut man sich einmal in der Agentur oder am Arbeitsplatz bewusst um, sieht man erst, mit wie viel Plastik man im Alltag umgeben ist. Unsere Wasserflaschen waren aus Plastik, Geburtstagsgeschenke wurden gerne in Klarsichtfolie verpackt, und wir hatten durchaus einen signifikanten Verbrauch an Nespresso-Kapseln.
Das muss nicht sein. Ohne großen Aufwand lassen sich Alternativen finden:
- Wasser gibt’s bei uns nur noch aus Glasflaschen.
- Geschenke werden in Papier verpackt.
- Der frisch gebrühte Kaffee aus dem Mehrwegfilter schmeckt sowieso viel besser.
Easy!
Um das Bewusstsein der Flutlichter zum Thema Nachhaltigkeit zu schärfen, haben wir Anfang 2020 eine „Umfrage“ mit zwei zentralen Fragestellungen durchgeführt:
- Was machen wir schon gut?
- Wo ist noch Luft nach oben?
Und siehe da, erstaunlich viele Flutlichter hatten sich bereits mit dem Thema beschäftigt, wie diese Karten, die wir dazu an die Küchentür gepinnt haben, zeigen:
Parallel hatten wir im Februar mit Nadine Schubert eine echte Fachfrau zu uns in die Agentur eingeladen, die uns mit vielen Insights zum Thema „plastikfrei leben“ versorgt hat. Einige Tipps, etwa zum Mixen von Spülmittel etc., setzen wir bereits in der Praxis um.
Eigentlich sollte dies der Startschuss für unsere CSR-Initiative #Wetryplastikfrei sein. Doch dann kam Corona und damit der (fast) Agentur-Shutdown. Aber aufgeschoben war nicht aufgehoben. Wir starten jetzt.
Maßnahmenplan: #Wetryplastikfrei
Immer mehr Kollegen kehren mittlerweile – wenigstens sporadisch – wieder in die Agentur zurück. Genau die richtige Zeit, um unser Herzensprojekt weiter voranzutreiben. Dafür haben wir die Flutlicht Task5 – bestehend aus fünf Flutlichtern unterschiedlichster Job-Level – gegründet. Ziel der Projektgruppe ist es, Ideen und Maßnahmen zu entwickeln, damit wir innerhalb unserer Agenturumgebung so gut wie möglich auf Plastik verzichten und nachhaltig sowie ökologisch handeln.
Im ersten Step wurde bereits entschieden, dass wir unser Augenmerk auf folgende Punkte legen:
- Drucken: Bewusster & weniger ist die Devise.
- Müll: Müll vermeiden & trennen. Auf Einmalverpackung verzichten. Zum Naschen gibt es Süßes und Nüsse unverpackt in verschließbaren Glasboxen (natürlich Hygiene-konform!).
- Büroausstattung: Bewusster Umgang mit Strom / Licht / Heizung / Klimaanlage. Bei Anschaffung von neuem Büromaterial achten wir auf plastikfreie Alternativen.
- Küche: Hier stellen wir das Angebot für unsere Kollegen um. Wir fokussieren uns auf ein etwas kleineres Angebot an Obst, Snacks und Sweets, legen allerdings Wert auf die Faktoren Regionalität, Bio und Nachhaltigkeit.
- Bewirtung: Bei Agenturessen oder bei Kundenmeetings verzichten wir möglichst auf Einmalverpackungen wie Pizzakartons oder üppige Plastik-Boxen. In unseren bevorzugten Restaurants dürfen wir unsere eigenen Mehrweglunchboxen mitbringen.
- Mobilität: Wir als Agentur sponsern Bahn- und Nahverkehr für unsere Kollegen. Gleichzeitig bieten wir eine „Rent-a-Bike Leasing-Option“ für alle Mitarbeiter an. Auf Kurzstreckenflüge wollen wir zukünftig möglichst verzichten.
- Auch im Umgang mit und für unsere Kunden wollen wir das Thema „Nachhaltigkeit“ im Hinterkopf haben. Sprich, wenn möglich und wenn wir Einfluss nehmen können, wollen wir beispielsweise auch bei Events auf nachhaltige Give-aways setzen und Locations mit ins Spiel bringen, die auf Regionalität und Nachhaltigkeit achten.
Uns ist allen klar, dass dies zunächst kleine Veränderungen sind und wir noch einen weiten Weg zu gehen haben. Aber gemeinsam starten ist besser als warten.
Wir sehen #Wetryplastikfrei als langfristige Initiative zu mehr Nachhaltigkeit bei Flutlicht, bei der wir gemeinsam mit unseren Kollegen den Weg beschreiten und niemanden abhängen oder „bashen“ wollen. Daraus ergeben sich für uns kurzfristige, mittelfristige und langfristige Ziele, die wir uns setzen, beleuchten und wahrscheinlich immer wieder neu anpassen müssen. Gerne teilen wir mit euch unsere Erfahrungen, berichten über unsere Tops & Flops und freuen uns über eure Anregungen.
Special Tipps der Flutlichter:
- „Plastikfreie Alternativen zu finden, kann richtig Spaß machen – und wenn man sie erst mal hat, lässt sich der Alltag sehr einfach und ohne großen Zeitaufwand plastikarm gestalten. Alles eine Sache der Gewohnheit.“ – Sonja –
- „Eines der ersten Dinge, die ich bei mir zuhause umgestellt habe, waren Wasch- und Putzmittel. Zuerst dachte ich, dass ich es wahrscheinlich nicht durchhalte, das immer selbst zu machen – letztlich ist es für mich aber sogar weniger Aufwand.“ – Leoni –
- „Bei mir begann es tatsächlich mit einem Klassiker: dem guten Vorsatz für das neue Jahr (2019). Ich wollte unseren Plastikkonsum zuhause verringern. Statt vier gelbe Säcke zu füllen, kommen wir inzwischen mit ein oder zwei Beuteln klar. Statt 15-20 verschiedenen (Plastik-) Cremedosen und Shampoos, gibt’s im Bad nur noch übersichtliche sechs Produkte. Das Schöne daran: Ich empfinde echte Freude, wenn ich weniger, aber bewusster kaufe.“ – Andrea –
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