Das Thema Nachhaltigkeit ist hip. Wie wir uns kleiden, was wir essen oder wohin wir reisen, wählen wir heute verstärkt nach nachhaltigen Gesichtspunkten aus. Immer häufiger ist dieser Aspekt auch bei der Suche nach dem passenden Arbeitgeber entscheidend. Corporate Social Responsibility (CSR) rückt deshalb beim Ausbau des Employer Brands in den Fokus der Unternehmen. Was verbirgt sich hinter dem Begriff CSR, wie können Unternehmen glaubwürdig agieren und welche Rolle spielt CSR für das Employer Branding?
Zum Einstieg: Die CSR-Grundlagen
Unter Corporate Social Responsibility ist die freiwillige, gesellschaftliche Verantwortung im Sinne eines nachhaltigen Wirtschaftens zu verstehen. Konkret umfasst sie drei wesentliche Komponenten für ein unternehmerisch nachhaltiges Agieren (Corporate Sustainability):
- Verbesserung von sozialen Aspekten: Darunter fallen beispielsweise Themen wie Gleichberechtigung, Förderung von Vielfalt (Diversity), faire Löhne, sichere Arbeitsbedingungen, Korruptionsbekämpfung und kulturelles Engagement.
- Steigerung von ökologischen Effekten: Dazu zählen der sparsame Einsatz von natürlichen Ressourcen sowie der Schutz von Klima und Umwelt.
- Positive ökonomische Effekte: Hier geht es um ein (idealerweise verbessertes) wirtschaftliches Handeln unter Berücksichtigung sozialer und ökologischer Aspekte.
CSR als Chance zur Differenzierung
Die Theorie klingt noch ganz einfach! Auch scheint weitgehend in den Unternehmen Einigkeit darin zu bestehen, Verantwortung für Mensch und Natur zu übernehmen. In den letzten Jahrzehnten konzentrierte man sich mit den CSR-Strategien jedoch darauf, die Glaubwürdigkeit bei den Kunden nicht zu verlieren und somit das Risiko für den Absatz- und Unternehmenserfolg zu minimieren.
Spätestens mit dem Eintritt der Generation Y in die Arbeitswelt wird deutlich, dass speziell auch Bewerber immer mehr Wert auf einen „grünen“ Arbeitgeber legen. Umweltschutz und Nachhaltigkeit gehören für diese Zielgruppe zur Lebenseinstellung. Sie suchen nach Sinnhaftigkeit – im Privaten wie im Job. Laut einer Umfrage von gehalt.de berücksichtigen bereits 35 % der Umfrageteilnehmer Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekte bei der Auswahl ihres zukünftigen Arbeitgebers. 58 % der Befragten würden sogar eine Kündigung in Erwägung ziehen, sollte der Arbeitgeber im hohen Maße klimaschädlich agieren. So wird Nachhaltigkeit zu einem immer wichtigeren Marketinginstrument für ein erfolgreiches Recruiting, gewinnt aber auch zunehmend an Bedeutung hinsichtlich Motivation und Bindung der eigenen Mitarbeiter.
CSR für das Employer Branding: From React to Impact
Das „Ob“ und „Warum“ CSR haben wir nun geklärt. Ist die Frage nach dem „Wie“ noch offen: CSR muss zweifelsfrei strategisch angegangen und im Anschluss sensibel und kontinuierlich kommuniziert werden, um nicht einen nachteiligen Effekt für die Unternehmensreputation zu erzielen. Alibiaktivitäten oder Aufgesetztes funktionieren nicht – zumindest nicht auf Dauer. Und genau das Thema Zeit ist wohl auch der größte Hemmschuh vieler nie umgesetzter CSR-Gedanken.
CSR-Maßnahmen brauchen Struktur, viel Zeit sowie Mitgestalter und Multiplikatoren. Welche 5 wichtigen Schritte solltet ihr beachten?
- CSR ist Chefsache: Nachhaltige Transformation gelingt nur mit dem Rückhalt der Führungsspitze. Überzeugt euer Management für die Sache und bindet es in die Kommunikation mit ein.
- Gebt CSR die gebührende Bedeutung: Nachhaltigkeitsaspekte zahlen immer auf die Unternehmenswerte ein. Entwickelt ein fundiertes Leitbild und schreibt es in eurem Mission Statement nieder. Danach kann die CSR-Strategie in allen Abteilungen verankert werden.
- CSR braucht ein Team: Keiner kann große Aufgaben alleine stemmen. Darum solltet ihr bereits auf der Steuerungsebene eine Planungsgruppe etablieren, die Ideen ausarbeitet und diese mit viel Empathie und Leidenschaft ins Unternehmen hineinträgt.
- Begeistert Mitarbeiter für CSR und fördert diese durch Partizipationsmöglichkeiten. Fragt regelmäßig ab, für welche Projekte eure Kollegen brennen, macht euch bei einem gemeinsamen #Green-Event „mal die Hände schmutzig“ oder fördert das soziale Engagement eurer Teamkollegen mit Sonderurlaub.
- Verleiht euerem Engagement Sichtbarkeit: Vernetzt eure Aktivitäten und Stories auf den Kanälen, die eure Stakeholder am liebsten nutzen. Für Jobsuchende sind das sicherlich die Karriereseite oder Business-Netzwerke wie Xing und LinkedIn.
Proof-Point: Awards
Nachdem sowohl die Strategie als auch die Implementierung eurer CSR-Maßnahmen stehen, bestätigen offizielle Prüfsiegel umweltbewusstes Handeln. Mit diesen Awards könnt ihr eure interne und externe Arbeitgebermarkenkommunikation unterstützen und euch als glaubwürdiger und attraktiver Arbeitgeber positionieren.
Mehr als 30 nationale und internationale Auszeichnungen gibt es bereits – Tendenz steigend: Hier eine kleine Auswahl für Deutschland:
- CSR-Preis der Bundesregierung
- A.U.M: Umwelt- und Nachhaltigkeitspreis
- Bundespreis für Ecodesign vom Umweltbundesamt
- Deutscher Nachhaltigkeitspreis
- ZEITWissen Award – Mut zur Nachhaltigkeit
CSR bei Flutlicht: #Wetryplastikfrei
Auch wir Flutlichter haben uns Nachhaltigkeitsziele gesetzt. Das Thema Plastikmüll und seine Folgen beschäftigt uns alle – privat wie beruflich. Hier wollen wir unser Bewusstsein für Müllvermeidung gemeinsam sensibilisieren und Schritt für Schritt nachhaltigere Alternativen im Büroalltag implementieren.
Ihr möchtet mehr rund um unsere #Wetryplastikfrei Strategie erfahren? Dann schaut doch mal in diesen Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit bei Flutlicht rein!
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