Immer mehr Arbeiternehmer bewerten online ihren aktuellen oder ehemaligen Arbeitgeber und finden dabei im Netz Gehör. So lassen sich 84 Prozent der Jobsuchenden laut Bitkom von Erfahrungsberichten beeinflussen, bevor sie sich bei einem Arbeitgeber bewerben. Unternehmen nehmen deshalb Bewertungen als wichtigen Baustein für ihr Employer Branding bereits ernst. Ihr öffentlicher und konstanter Dialog über diese Plattformen ist dagegen noch zögerlich. Wie können Firmen diese Kommunikationslücke schließen? Unser 10 Punkte Leitfaden: „Erfolgreiche Arbeitgeberkommunikation auf Kununu & Co.“ zum Download zeigt, wie du aktiv die Arbeitgeberkommunikation deines Unternehmens verbessern kannst. Im heutigen Blogbeitrag erfährst du zudem, wer die wichtigsten Player unter den deutschen Bewertungsplattformen sind.
Bewertungsportale – die Macht der Sterne
Seit über zehn Jahren können in Deutschland Arbeitgeber – in anonymer Form – bewertet werden. Aktuell gibt es knapp ein Dutzend Arbeitgeberportale, darunter Meinchef, Stepstone, Jobvoting, oder auch Companize. Betrachtet man Reichweite und Anzahl der Firmendarstellungen, sind die wichtigsten Plattformen:
Der amerikanische Anbieter agiert seit 2015 in Deutschland und bietet Einblicke in weltweit mehr als 600.000 Unternehmen. Bewertet wird über ein Sterne-System von eins (sehr schlecht) bis maximal fünf (Bestnote). In vier Kategorien (Arbeitgeberbewertung, Gehalt, Vorstellungsprozess und Zusatzleistungen) kann der Bewerter seine Stimme abgeben. Zudem errechnet das System automatisch eine Weiterempfehlungs- sowie eine Zufriedenheitsquote mit dem Management. Für Unternehmen besteht die Möglichkeit zu einem kostenlosen Unternehmensprofil. Feedback- und Antwortfunktionen sind ebenfalls kostenfrei möglich.
Klassische Jobsuchmaschinen wie Indeed erweitern kontinuierlich ihr Portfolio um Bewertungsoptionen. Mit mehr als 250 Millionen Unique Visitors verfügt diese Plattform über die weltweit stärkste Reichweite. Diesen Vorteil nutzt Indeed, indem das Unternehmen seit circa zwei Jahren Bewerbern und Mitarbeitern ebenfalls die Möglichkeit bietet, sich zu einzelnen Bereichen (Work-Life-Balance, Vergütung, Karriere, Management, Unternehmenskultur) zu äußern. Allerdings ist die Dialogfunktion für Unternehmen sehr eingeschränkt. Auf Lob oder Kritik kann nicht eingegangen werden. Fragen jedoch lassen sich sowohl selbst stellen, als auch beantworten. Die Integration eines Firmenprofils ist bei Indeed für Unternehmen kostenlos.
Kununu (in Suaheli: unbeschriebenes Blatt) ist mit 3,8 Bewertungen und knapp 1 Million Unternehmensprofilen aktuell Marktführer in Deutschland. Bewerber und (Ex-) Mitarbeiter können ihr Unternehmen ebenfalls im 5-Sterne-System bewerten. 13 Kriterien aus den Bereichen „Wohlfühlfaktor“ und „Karrierefaktor“ stehen z.B. Mitarbeitern zur Verfügung. Daraus ermittelt kununu einen „Score“, der aufgrund der Suchmaschinenoptimierung (SEO) bei der Eingabe des Firmennamens in Google immer prominent erscheint. Seit Ende 2019 stellt Kununu zwei weitere Tabs zur Verfügung: die Angabe von Gehältern und einen Kulturkompass.
Um unsachlichen oder diffamierenden Beiträgen entgegenzuwirken, werden Bewertungen bei kununu redaktionell geprüft. Unternehmen können gegebenenfalls vorab die Bewertung einsehen und zeitnah reagieren. Ist man zahlendes Mitglied mit einem „Employer Branding Profil“, erhält man eine Vielzahl an Zusatzleistungen wie Videos, umfangreiche Firmenpräsentation und diverse Interaktionsmöglichkeiten. Eine Minimal-Unternehmensdarstellung und die Option auf kostenlose Kommentierung bestehen immer.
Fakt oder Fake?
Die Glaubwürdigkeit der Aussagen ist ein zentrales Thema beim Umgang mit den Plattformen. Ob Arbeitgeber-, Hotel- und Arzt-Bewertungen, in einem zentralen Punkt kämpfen alle mit der gleichen Herausforderung: dem emotionalen Aspekt der Bewertungen. Leider erfolgt ein Kommentar deutlich häufiger, wenn eine Person gerade enttäuscht oder unzufrieden ist. Es überrascht auch nicht, dass durch den anonymisierten Prozess die eine oder andere Bewertung härter ausfällt als man es im Face-2-Face-Kontakt sagen würde. Das ist nicht schön, aber das wissen auch alle Parteien. Deshalb herrscht auch unter Jobsuchenden nicht uneingeschränktes Vertrauen zu der Echtheit jeder einzelnen Aussage. Hochemotionale Frustkommentare – egal auf welcher Seite – werden schnell entlarvt!
Zeit für erfolgreiche Arbeitgeberkommunikation auf Kununu & Co.!
Viele Firmen haben das Potenzial von Arbeitgeberbewertungen bereits erkannt und nutzen diese hauptsächlich zur Überprüfung der Kommentare. Dabei bleiben die Akteure leider noch sehr passiv – sprich im Hintergrund: Nur jedes 100ste Unternehmen tritt professionell (nicht nur sporadisch bei bad news) mit den Kommentierenden in Kontakt. Aber gerade Berufseinsteiger und Young Professionals der Generation Y und Z sind stark dialogbasiert, erwarten schnelle Reaktionszeiten und eine individuelle Ansprache. Will man im War of Talents als potenzieller Arbeitgeber punkten, stehen die Zeichen klar auf Dialog statt Monolog.
Chancen nutzen – Step by Step
Für Arbeitgeber bietet sich jetzt die Chance zu zeigen, wie das Unternehmen tickt. Überzeuge den Bewerter – aber auch deine aktuellen Mitarbeiter – davon, dass dein Unternehmen konstruktiv mit Kritik umgeht und immer einen Weg sucht, sich weiter zu entwickeln. Denn gerade auch für die eigene Belegschaft wirkt eine positive Arbeitgeberbewertung wie ein bindendes Element. Zeige deshalb, dass die Werte, die eure Arbeitgebermarke auszeichnen – vor allem auch bei kritischen Feedbacks – gelebt werden.
10 Punkte Leitfaden für dein Arbeitgeber-Image
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„10 Punkte Leitfaden: Erfolgreiche Arbeitgeberkommunikation auf Kununu“
Damit das klappt, haben wir dir einen „10 Punkte-Leitfaden: Erfolgreiche Arbeitgeberkommunikation auf Kununu & Co.“ zum Download zusammengestellt, der dir als Anleitung bei der aktiven Nutzung der Portale helfen soll. Unser How-to konzentriert sich auf die erfolgreiche Kommunikation speziell auf Kununu (ist aber in vielen Punkten auch auf die anderen Portale übertragbar). Schau doch mal rein! Hier die wichtigsten Tipps im Überblick:
- Beziehe Stellung: Egal, ob Lob oder Kritik, nimm das Feedback ernst und antworte konsequent. Die Vogel Strauß Taktik funktioniert nicht. Bei einer positiven Rückmeldung darf man dem Bewerter auch mal ein Lächeln schenken. 🙂
- Gelassen bleiben: Der öffentliche Raum sollte kein Platz für Aggressionen sein. Bleibe deshalb immer sachlich und wertschätzend. Reagiere angemessen!
- Nichts von der Stange: Verzichte auf Standardfloskeln. Gerade bei kritischen Punkten sind vorgefertigte Textbausteine absolute Abturner.
- Zeige Gesicht: Wenn es Dir wichtig ist, mit deinen Kritikern in Kontakt zu treten, sorge für ein transparentes Kontaktangebot (Name, Bild, personalisierte E-Mail)!
- Sei wachsam: Monitore regelmäßig, ob neue Bewertungen eingehen. Antworte möglichst zeitnah!
- Ab nach Hause: Suche bei kritischer Diskussion den direkten Kontakt mit dem Feedbackgeber und bringe die Diskussion in einen geschützten Raum!
- Mit Recht und Ordnung: Man muss sich nicht alles gefallen lassen. Verboten sind Verleumdung, Beschimpfung und unwahre Behauptungen.
- Motiviere Mitarbeiter: Rufe Mitarbeiter dazu auf, Bewertungen abzugeben! Fürsprecher gibt es in jedem Unternehmen.
- Siegel sind super: Ob die eigenen Kununu-Awards (wie Open Company) oder Great-Place-to-Work- sowie TopJob-Auszeichnungen, Siegel schaffen Vertrauen und Awareness für das Unternehmen.
- Guidelines helfen: Gebe deinen HR-Verantwortlichen /-Kollegen Hilfestellung. Lege fest, wer wann antwortet, wie der Freigabeprozess laufen soll, ob weitere Maßnahmen nötig sind.….
Reflection… und Action
Spätestens, wenn die ersten Dialogschritte erledigt sind, gilt es, den Blick nach innen zu richten. Entscheidend für eine erfolgreiche Arbeitgeberkommunikation auf Kununu & Co. ist der Abgleich von Projektion und Wahrnehmung deiner Arbeitgebermarke. Bewerte die Kommentare und spüre nach, ob und was an dem Feedback dran ist. Sind Kritikpunkte sehr individuell und nur ein Einzelfall oder spricht das Feedback eine bestehende Schwachstelle an? Lass konstruktive Kritik nicht in der Schublade verschwinden! Pack sie – gemeinsam mit Management und / oder der Belegschaft – an. So stellst Du sicher, dass du als glaubhafter Arbeitgeber wahrgenommen wirst.
Fazit
Damit wir auch schön bei der Wahrheit bleiben: Wer im hart umkämpften Arbeitsmarkt erfolgreich sein möchte, muss zukünftig mehr Zeit, Energie und finanzielle Ressourcen investieren, um geeignete Kandidaten zu finden und zu halten. Auch wenn viele Plattformen kostenlos sind, für ein professionelles Screening und die Pflege diverser Bewertungskanäle braucht es definitiv Zeit und Ressourcen. Solltest Du weitere Infos zum Thema, externe Unterstützung oder Hilfe benötigen, wende dich gerne an unsere Flutlicht-Experten.
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