Jahreswechsel sind eine passende Gelegenheit, um zurückzublicken. Was hat sich verändert? Wo stehen wir heute? Was ist Vergangenheit? Wir nutzen den Einstieg in die „goldenen Zwanziger“, um den digitalen Medienkonsum in den letzten zehn Jahren unter die Lupe zu nehmen. Was sich seit 2010 geändert hat und was uns auch in Zukunft noch begleiten wird, erfahrt ihr in unserem heutigen Blog-Beitrag.
Everything is mobile, baby!
Mit der Vorstellung des ersten iPhones 2007 wurde nicht nur das Mobiltelefon vollkommen neu konzipiert – auch die Art und Weise, wie wir Medien konsumieren hat sich radikal verändert:
- Vorbei waren die Zeiten statischer Websites, die ausschließlich am PC oder Laptop angesehen wurden.
- Wer weiterhin seine Zielgruppe erreichen wollte, musste auf mobile Websites oder, noch besser, auf Responsive Design setzen.
Heute ist es eine Selbstverständlichkeit, dass das Website-Design auf mobile Endgeräte optimiert ist. Wer nicht mitzieht, wird schlicht nicht mehr gelesen. Inhalte haben sich ebenso entsprechend weiterentwickelt: Lange Artikel sind häufig kurzen Listicles gewichen, die auch unterwegs gut konsumierbar sind. Und der Trend hält weiter an. Mittlerweile gibt es spezielle Medienangebote, die sich ausschließlich auf die mobile Zielgruppe spezialisiert haben – und das aus gutem Grund:
- Der Konsum von Printmedien hat sich in den letzten Jahren weiter reduziert.
- Die Online-Lesezeit hat sich im gleichen Zeitraum aber mehr als verdoppelt.
Another brick in the (pay)wall
Lange taten sich Vermarkter auch von etablierten Media-Brands mit der Monetarisierung ihrer Inhalte im Internet schwer. Wie kann weiterhin qualitativ hochwertiger Content einer großen Anzahl von Lesern zur Verfügung gestellt werden und zeitgleich genug Umsatz damit erwirtschaftet werden?
Die Lösung im Jahr 2010 (und bereits davor) lautete: Werbebanner. Teilweise glichen Websites wie Spiegel Online oder Zeit Online digitalen Litfaßsäulen, auf denen man den redaktionellen Content zwischen all den Werbeeinblendungen suchen musste.
Dies änderte sich im Jahr 2013: Mit Bildplus hat Axel Springer ein eigenständiges Bezahlsystem eingeführt:
- Die Idee war, ausgewählte Inhalte hinter einer Paywall zu verstecken und weiterhin auch öffentlich zugänglichen Content anzubieten.
- Das System hat sich bewährt. Bild behauptet sogar „die größte Abozeitung Deutschlands“ zu sein.
Diesem System folgend, haben unzählige weitere Medien die Paywall für sich entdeckt. Ob Welt+, Spiegel+ oder Zeit+ (besonders kreativ ist die Namenswahl hierbei jedoch nicht), etablierte Medienhäuser setzen heute auf die Bezahlschranke für ihren Content.
Content, Content und nochmal Content
Ein Text, ein Bild und fertig ist der Artikel. Ok, das ist vielleicht etwas überspitzt dargestellt, aber noch vor 10 Jahren waren viele Medienartikel recht statisch aufgebaut. Rich Media Inhalte spielten eine untergeordnete Rolle – auch aufgrund langsamer Internetverbindungen und eingeschränkter Streaming-Möglichkeiten auf mobilen Devices. Inhalte wurden teilweise 1-zu-1 aus Printausgaben entnommen und auf den Websites gespiegelt. Dass dieses Vorgehen nicht dem Nutzungsverhalten der Leser und deren digitalem Medienkonsum entspricht, wurde häufig ignoriert. In der Folge erweiterte sich der Medienmarkt mit neuen digitalen Angeboten.
Plattformen wie Buzzfeed haben es verstanden, welche entscheidende Rolle Content-Formate für den Erfolg ihrer Plattform einnehmen. Daher wurden dort neben Artikeln auch immer schon Videos und Podcasts veröffentlicht, die dem Nutzer ein maßgeschneidertes Angebot boten und noch immer bieten.
Heute haben auch etablierte Medien erkannt, dass eine breitgefächerte Content-Strategie ein Erfolgsschlüssel sein kann. Auf News-Seiten finden sich immer häufiger auch Videoclips oder eigens produzierte Audioinhalte. Auch wenn der initiale Aufwand der Produktion höher liegt, so hat sich dieser Content bewährt. Ein entsprechender Content-Mix ist heute Standard bei professionellen Medienanbietern.
Welche Veränderungen beim digitalen Medienkonsum habt ihr in den letzten 10 Jahren noch wahrgenommen? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!
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