Chatbots, KI (Künstliche Intelligenz), HR-Analytics, New Work und Digital Recruiting sind nur ein paar der Buzzwords, die Employer Branding Manager und HR-Verantwortliche in 2020 begleiten werden. Neu sind diese Begriffe nicht. Neu ist vielmehr, dass nicht nur Großkonzerne, sondern zunehmend auch KMUs (kleine und mittelständische Unternehmen) den veränderten Anforderungen des Arbeitsmarktes Rechnung tragen müssen und ihre Strukturen entsprechend anpassen möchten. Welche Entwicklungen und Themen dieses Jahr rund um Employer Branding und Personal Marketing auf uns zu kommen, stellen wir dir im neuesten Leuchtschrift Blogbeitrag vor.
Die Digitale Transformation hat längst den Kampf um Talente erreicht. Gepaart mit dem demografischen Wandel und veränderten Wertevorstellungn der jüngeren Generation, müssen sich Arbeitgeber zwingend auf neue Gegebenheiten einstellen. Nur so können sie auch zukünftig Top-Talente für sich begeistern und Mitarbeiter an sich binden.
Von der Sinnhaftigkeit der Arbeit
Motivierte Mitarbeiter sind das Ziel jedes Arbeitgebers. Stellt sich die Frage, was Arbeitnehmer motiviert und glücklich macht. Natürlich spielen hier unterschiedliche Faktoren eine große Rolle, dazu gehören Gehalt oder Arbeitsatmosphäre. Zudem, hier sind sich Fachleute, wie beispielsweise der Bundesverband der Personal Manager (BPM) einig, interessieren sich immer mehr Talente für den Sinn ihrer Aufgabe. Für Unternehmensverantwortliche aus HR, Geschäftsführung und Kommunikation ist es darum wichtig, bei der Entwicklung ihrer Arbeitgebermarke und der Arbeitgeberpositionierung ein gezieltes Augenmerk auf diese Thematik zu lenken.
New Work oder was Arbeitgeber bieten müssen
Arbeitgeber müssen einiges bieten, um Angestellte vor allem aus den Generationen Y und Z für sich zu gewinnen. Laut einer Studie des Bitkom rücken dabei besonders „New Work Konzepte“ in den Mittelpunkt. Gratisverpflegung, Home Office oder die neueste Technik-Ausstattung – Arbeitgeber zeigen sich heutzutage großzügig, um potenzielle Mitarbeiter zu gewinnen. Bei den Vergünstigungen und Annehmlichkeiten orientieren sich die Unternehmen generell an dem Wunsch vieler Arbeitnehmer, beruflichen Erfolg und Privatleben zu verbinden. So bieten mehr als die Hälfte (55 Prozent) der befragten Unternehmen neueste Smartphones, Tablets und Notebooks an. Außerdem erlauben 60 Prozent der Befragten ihren Mitarbeitern auch die private Nutzung dienstlicher Geräte. Doch Achtung: Wenn sich Privatleben und Job immer stärker verzahnen, Aufgaben und Themen immer komplexer werden und der Workflow immer rasanter wird, kann es schnell zu Überforderungen kommen. Hier müssen Arbeitgeber vermehrt ein Augenmerk darauf legen und entsprechende Instrumentarien entwickeln/bereitstellen, um den Mitarbeitern zu helfen.
Top-Trend: Talent Management
Ob Weiterentwicklung persönlicher Mitarbeiter-Skills oder Kompetenzaufbau der gesamten Belegschaft hinsichtlich Automatisierungsprozesse und KI-gestützter Technologien – das Thema Talent- und Mitarbeiterförderung ist im Jahr 2020 so wichtig wie nie. Denn nur so können Unternehmen…
- Mitarbeiter halten,
- Talente für sich gewinnen,
- langfristige Beschäftigungsfähigkeit ihrer Mitarbeiter sicherstellen,
- technologischem Fortschritt und hohen Anforderungen begegnen sowie
- Know-how im Unternehmen binden und so geschäftliches Wachstum sichern.
Team und Dialog im Fokus
Mehr Teamarbeit, agile Methoden und eine bessere Vernetzung – ganz klar, im Jahr 2020 brauchen Führungskräfte ein anders Mindset als noch vor Jahrzehnten: Das Miteinander und der Mensch stehen im Mittelpunkt. Führungskräfte müssen ihren Teammitgliedern eine selbstbestimmte Arbeitsweise auf Augenhöhe ermöglichen, Freiräume geben und Selbstorganisation mithilfe digitaler Tools fördern. Hierzu zählen beispielsweise:
- Kollaborationstools
- Personalentwicklungstools
- E-Learning-Formate und
- für Personalabteilungen: People Analytic Tools.
Aktiv, schnell und mobil
Wenn der Arbeitsmarkt verhältnismäßig leergefegt ist, müssen Unternehmen frühzeitig und gezielt auf Talente zugehen und die unterschiedlichen Zielgruppen individuell ansprechen. ‚Active Sourcing‘ heißt das Zauberwort! Hierfür sind die Plattformen Xing und LinkedIn nach wie vor Mittel der Wahl. Für Unternehmen ist es darum wichtig, auf diesen Plattformen über einen guten Unternehmensauftritt zu verfügen.
Gleichzeitig erwarten Bewerber, dass ihre Bewerbung so schnell und einfach wie möglich erfolgt und Rückmeldungen nicht erst Wochen später eintrudeln. Das bedeutet, dass Unternehmen innovative und meistens auch digitale Möglichkeiten zur Mitarbeitergewinnung einsetzen sollten, wie:
- Algorithmen und Analyseprogramme helfen bei der Bewerbersuche und Kandidatenvorauswahl. Sie durchsuchen das Web und finden mögliche Kandidaten (oft in beruflichen Netzwerken), die sich nicht explizit beworben haben.
- Robot Recruiting hilft beim Matching, also dem Abgleich von Kandidaten- und Stellenprofilen und erstellt ein Ranking. Dem Recruiter bleibt die Entscheidungshoheit auf Basis der erzeugten Vorschläge.
- Chatbots: Bekannt und akzeptiert aus dem Kundensupport, finden die Bot-Helferlein derzeit noch sehr verhalten Einzug in das Personalmarketing. Die Apps können mit Bewerbern chatten, erste Fragen 24/7 beantworten, lernen stetig hinzu und können so dem Personaler einiges an Zeit sparen, filtern und den Bewerbungsprozess beschleunigen. Wichtig ist aber, dass solch eine Lösung reibungslos funktioniert, damit sich die ‚Candidate Experience‘ nicht ins Negative verkehrt, etwa weil der Roboter jede zweite Frage nicht versteht.
- Mobile Recruiting erleichtert Bewerbern nicht nur den mobilen Zugriff auf Stellenanzeigen, sondern vereinfacht den Bewerbungsprozess insgesamt. Karriere- und Lebenslaufprofile, wie sie von Nutzern in Business Netzwerken wie LinkedIn oder Xing angelegt werden, lassen sich mühelos per OneLink einfach an eine Bewerbung anheften.
Kommen die goldenen 20er für Employer Branding Verantwortliche?
Wir sagen ja! Denn der gesamte Employer Branding Prozess wird sich deutlich verändern. Er wird analytischer, digitaler, zielgruppenspezifischer und ermöglicht einen größeren Spielraum mit mehr Budget (hoffentlich) und definitiv einer breiteren Akzeptanz innerhalb des Managements.
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