Sie findet häufig im Rahmen von Konferenzen und Messen statt, zieht im Idealfall ein großes Publikum an und ist mit Experten, Spezialisten und vielleicht sogar bekannten Persönlichkeiten besetzt: die Podiumsdiskussion. Wer schon einmal aktiv oder passiv an einer solchen Gesprächsrunde teilgenommen hat weiß, dass vor allem ihre Moderation einen großen Beitrag zu Erfolg oder Misserfolg leistet. Im Folgenden findest Du wertvolle Tipps für eine erfolgreiche Podiumsdiskussion.
Die Podiumsdiskussion stellt ein beliebtes Format dar, um Themen gezielt aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten. Nicht ohne Grund ersetzt sie immer häufiger die klassische Keynote: Denn mit einer erfrischend demokratischen Herangehensweise kann sie (Konferenz-) Inhalte einem (möglichst) breiten Publikum unterhaltsam näherbringen. Doch so kurzweilig eine erfolgreiche Podiumsdiskussion häufig erscheinen mag – für eine runde und reibungslose Veranstaltung empfehlen wir Dir, viel Zeit in Planung und Vorbereitung zu investieren.
Erfolgreiche Podiumsdiskussion vorbereiten: Darauf kommt es an
- Beginne mit der Organisation mehrere Wochen im Voraus
Ähnlich wie bei Pressekonferenzen empfiehlt es sich, mindestens acht Wochen für die Organisation der Diskussion einzuplanen. - Entscheide Dich frühzeitig für das Thema
Abhängig von Deiner Zielgruppe, sollte das Thema eine breite Relevanz haben. So können sowohl das Podium als auch das Publikum aus Personen mit sehr unterschiedlichen Hintergründen und Interessen bestehen. Achte aber auch darauf, dass das Thema nicht zu vage oder allgemein formuliert ist, sodass die Diskussion ihren Fokus verliert. - Lade die richtigen Teilnehmer ein
Die Panelmitglieder sollten sorgfältig ausgewählt werden und die richtige Mischung aus Fachwissen sowie unterschiedlichen Standpunkten vorweisen. Auch Alter, Geschlecht und moralische Einstellungen können den Blickwinkel maßgeblich beeinflussen. - Wähle einen geeigneten Moderator aus
Er sollte idealerweise bereits Erfahrung in der Moderation von Diskussionsrunden haben und das Thema gut verstehen. Letzteres bedeutet allerdings nicht zwingend, dass der Moderator Fachwissen zum Thema der Diskussion mitbringen muss. Dennoch ist es grundsätzlich von Vorteil, wenn er aus der Branche kommt bzw. sich mit dem thematischen Umfeld beschäftigt. Man sollte dann allerdings darauf achten, dass der Moderator trotzdem eine neutrale Sicht behalten kann.
Die Moderation einer Diskussionsrunde kann eine echte Herausforderung sein. So ist nicht jeder automatisch dafür qualifiziert, der auf einer Bühne solo souverän vor großem Publikum vortragen kann. Ein Moderator muss Ruhe bewahren, auch wenn heiß diskutiert wird. Er muss Schiedsrichter oder Vermittler spielen, die Stimme der Vernunft oder auch mal Inquisitor sein. Und selbstverständlich gilt es zu vermeiden, das Publikum zu langweilen oder einem Podiumsgast die alleinige Aufmerksamkeit zu überlassen.
Moderatorentipps für eine erfolgreiche Podiumsdiskussion
Tipps rund um die Vorbereitung
Je besser die Vorbereitung, desto mehr kann sich der Moderator während der Diskussionsrunde auf das Gesprochene konzentrieren. Folgende Tasks sind für einen Moderator dabei unerlässlich:
Kenne Dein Podium
Sei über die Hintergründe und Interessen aller Diskussionsteilnehmer im Bilde und informiere Dich darüber, wie sich Person X bereits in der Öffentlichkeit zum geplanten Thema geäußert hat. Du musst verstehen, was einzelne Podiumsteilnehmer tun und wie sie sich positionieren – so erkennst Du womöglich Parallelen oder Ähnlichkeiten zwischen den Akteuren, die Dir später bei der Moderation helfen können.
Kenne Dein Publikum
Ob Keynote-Speaker, Redner oder Moderator – Du musst Dein Gastpublikum kennen.
- Warum nimmt jemand am Panel teil?
- Was erwarten das Publikum von der Diskussionsrunde?
- Welche Anliegen, Bedürfnisse und Interessen haben die Zuschauer?
Du solltest Dir erst all diese Fragen beantworten können, bevor Du Dich an die Erstellung eines Diskussionsleitfadens machst, der die Richtung des Panels vorgibt und als Stütze für die Diskussionsrunde dient. Übrigens hilft Dein Wissen über das Publikum auch den Panelteilnehmern zur besseren Vorbereitung, also teile es mit ihnen.
Setze Dir ein Ziel für die Diskussion
Aus dem Thema ergibt sich nicht automatisch ein Ziel für die Diskussionsrunde. Häufig setzt ein Veranstalter eine Zielsetzung fest, beispielsweise „Informiere Dein Publikum über die aktuellen Branchentrends“. Tut er das nicht, solltest Du Dir vorher Gedanken machen, in welche Richtung Du die Diskussion lenken möchtest.
Bereite (offene) Fragen vor
Gut überlegte Fragen, bei denen Du die Antwort antizipieren kannst, helfen Dir, die Richtung des Panels zu steuern. Sie sollten sowohl auf die individuellen Interessen der einzelnen Diskussionsteilnehmer zugeschnitten sein als auch die Themen repräsentieren, an denen das Publikum interessiert sein wird.
Bereite Deine Panel-Teilnehmer vor
Du kannst als Moderator nur glänzen, wenn Deine Teilnehmer gut vorbereitet sind. Sie sollten wissen, was sie erwartet und was von ihnen erwartet wird. Empfehlung: Führe, wenn möglich, vorab Gespräche mit ihnen – alleine und in der Gruppe – um ein besseres Gespür für das Panel zu bekommen und die Chemie zwischen den Teilnehmern herzustellen. Häufig hilft es ihnen auch, bereits einige der geplanten Fragen zu kennen. Informiere sie außerdem vor der Diskussion über Zeitrahmen, Grundregeln und Richtlinien. Sollte es zeitlich nicht mit den Vorabgesprächen klappen, plane Dir in jedem Fall ausreichend Zeit zum Kennenlernen und für das Briefing direkt vor der Paneldiskussion ein, sodass alle Teilnehmer auf demselben Stand sind und sich gut vorbereitet fühlen.
Tipps für die Moderation
Höre genau zu und beobachte
- Starte das Panel am besten mit einer kurzen Vorstellungsrunde und lasse die Teilnehmer dabei auch 1-2 Sätze über sich erzählen.
- Gehe dann zu ein paar einleitenden Worten über, mit denen Du das Publikum abholst und beginne die Diskussion mit einer offenen Frage in die Runde.
- Höre genau zu, wenn die Diskussionsteilnehmer sprechen und erfasse wichtige Aussagen (wenn möglich) wörtlich. Sie lassen sich dann beispielsweise dafür hernehmen, andere Panelgäste einzuladen, bestimmte Teile der Aussagen anderer Teilnehmer zu kommentieren.
- Beobachte die Reaktionen des Publikums und hinterfrage bzw. konkretisiere Aussagen des Panels, sollten sich beim Publikum nur noch Fragezeichen auf der Stirn bilden. Du kannst in der Podiumsdiskussion auch gerne Deine eigene Meinung äußern (dosiert) – das bietet sich vor allem an, wenn Du Deinen Teilnehmern aktiv zuhörst und auf das Gesprochene eingehst anstatt Dich starr an den Leitfaden zu halten.
- Tipp: Erlaube den Panelgästen, sich gegenseitig zu befragen – so entsteht automatisch mehr Dialog zwischen den Teilnehmern.
Beziehe das Publikum mit ein
- Wenn Fragen aus dem Publikum zugelassen werden, setze auf einfache Systeme wie z.B. ein offenes Mikrofon im Gang oder Notizkarten, auf denen die Frage notiert und an eine Assistenz weitergereicht werden kann. Du solltest Dich vorab entscheiden, ob die Fragen während der Diskussion eingebracht werden können oder erst im Anschluss eine Q&A-Session stattfinden soll. Beide Varianten haben Vor- und Nachteile.
- Fragen aus dem Publikum können die Diskussion befeuern – positiv wie negativ – und so für einen regeren Austausch sorgen. Allerdings gibt man als Moderator so auch ein Stückweit (zeitliche und inhaltliche) Kontrolle aus der Hand.
- Werden Fragen erst im Anschluss an die Paneldiskussion angenommen, so kann es sein, dass die ein oder andere Fragestellung im Publikum wieder vergessen wurde oder nur in einer bestimmten Situation gepasst hätte. Allerdings lassen sich die Fragen weitaus leichter kontrollieren, da die offizielle Diskussion bereits beendet wurde und sie nicht Gefahr läuft, durch die Fragestellung eine nicht geplante Richtung abzudriften.
Einen letzten Tipp möchten wir Dir noch mitgeben: Nicht jeder ist für die Rolle des Moderators gemacht – man sollte sich wohl auf einer Bühne fühlen und vor allem Spaß daran haben, eine Diskussion zu leiten. Für Einsteiger empfiehlt sich auch ein Moderatorentraining. Und wenn Dein Moderator bzw. Du selbst dann auch noch die genannten Tipps berücksichtigst, bist Du für eine erfolgreiche Podiumsdiskussion bestens gewappnet.
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