Wie sieht es eigentlich in PR-Agenturen aus? Wie tickt die Stimme am anderen Ende des Telefons? Weg mit den Klischees, auf nach Nürnberg: Ich darf bei meinem Volo-Austausch einen Blick in das Team bei Flutlicht werfen. Dabei stelle ich fest, dass die Arbeit dort wesentlich komplexer ist, als ich es vermutete. Außerdem weiß ich die wichtige Arbeit, die das Team auch für mich als angehenden Journalisten leistet, mehr zu schätzen – ebenso wie fränkisches Essen und Bier.
Golem.de goes Flutlicht: Volontär-Austausch in Nürnberg
Das Büro von Flutlicht, der PR-Agentur, in die ich für drei Tage einen Einblick gewinnen konnte, ist gut versteckt. In einem Gewerbegebiet in der bayerischen Stadt Nürnberg werde ich von Flutlicht Mitarbeiterin Sonja Rothfischer abgeholt – nachdem ich dreimal um den Block geirrt bin. In einem großen Lastenaufzug geht es dann nach oben.
Der Schein kann trügen: Statt in einer Lagerhalle lande ich in einem modern ausgestatteten Bürogebäude mit glasüberdachtem Atrium. Flutlicht hat seine Büroräume im dritten Stock. Innen ist es ganz anders als in der Berliner Redaktion von Golem.de. Statt leerer Kartons, Kabelgewirr und zig technischer Geräte auf den Arbeitstischen finde ich dort aufgeräumte Gänge und viel Platz. Die Wände sind gespickt mit dekorativen Elementen. Einzelne Büroabteile sind mit Schiebetüren voneinander getrennt.
Die Räume sind im Vergleich zur Teamgröße sehr groß und hell – auch an einem grauen Nürnberger Wintertag. Die Mitarbeiter haben es sich recht gemütlich eingerichtet. Da gibt es etwa einen Raum mit einer Playstation 4 inklusive VR-Headset, der zum Entspannen einlädt. Ein Element ist mir besonders aufgefallen: An der Wand hängen Trophäenhalter aus Holz und daran Joysticks als Ersatz für Hirschgeweihe – das brauchen wir für unsere Redaktion auch!
Corporate Identity & Team Spirit stehen weit oben
Wer zu Flutlicht kommt, erkennt es auf den ersten Blick: Corporate Identity und Team Spirit stehen an vorderster Stelle. Begriffe wie Employer Branding fallen schon nach den ersten paar Minuten meines Aufenthalts. Flutlicht möchte es seinen Mitarbeitern so angenehm wie möglich machen. Der Job in dieser Agentur soll Spaß machen. Auch konstruktives Feedback wird hier gern gesehen. Hier sehe ich Parallelen zu Golem.de.
Dass die Stimmen auf der anderen Seite des Telefons nicht nur nerven und einen zu Artikeln mit überhörten Themen wie Blockchain, Industrie 4.0 und dem Internet der Dinge überreden möchten, ist schnell offensichtlich. Dahinter stecken sympathische Menschen, die einen wichtigen Job übernehmen und uns Journalisten auch mal mit weniger bekannten Themen und Unternehmen vertraut machen. Dabei filtern Flutlicht-Mitarbeiter wie Sonja möglichst viel Marketing-Gerede heraus und bereiten Themen so auf, dass sie für Journalisten verwendbar sind.
Das ist nicht immer ganz einfach: Ich muss mir also Gedanken machen, wie verbreitete Funktionen in einem herkömmlichen Produkt Journalisten ansprechen sollen. Der News-Wert ist dafür nicht sehr hoch. Wie bringe ich also mein nicht immer attraktives Produkt in die Medien? Ein Interview vielleicht? Ein Tutorial-Video? Die Möglichkeiten sind groß, was kreatives Denken erfordert. Ich komme ins Schwitzen.
Strukturiert und doch spontan
Ich selbst werde nach einer vorher erstellten Agenda in verschiedene Bereiche der Agentur eingeführt. Ich habe die Chance, einen Einblick in die verschiedenen Projektteams zu erhalten. Schnell fällt mir auf, wie strukturiert der Arbeitsablauf hier erscheint. Projekte werden im Voraus mit dem Kunden und untereinander geplant. Mitarbeiter setzen sich im Konferenzraum, im Büro oder einfach nur in der Agenturküche zusammen und tauschen sich aus. Und doch gibt es immer wieder kurzzeitige Verschiebungen meines Zeitplans: Der wichtige Telefoncall mit dem Kunden muss erledigt werden, eine Mitarbeiterin fällt wegen Krankheit aus, das Meeting dauert etwas länger als geplant.
Trotzdem kann ich mit allen geplanten Mitarbeitern sprechen und mehr über die Arbeit mit großen Unternehmen wie Glory, Toshiba, D-Link und Avira erfahren. Dabei tickt jeder Kunde anders, was auch immer wieder ein Umdenken seitens der Agentur erfordert. Der telefonische und persönliche Kontakt mit dem Kunden ist dabei sehr wichtig, sodass Flutlicht Mitarbeiter auch viel Zeit am Telefon, im Mail-Postfach oder auf Messen verbringen. Ich kann verstehen, dass diese Vielfalt im Job für viele Menschen attraktiv ist. Gleichzeitig sind Zeitmanagement und Stressresistenz sehr wichtig. Das verdient meinen Respekt.
Bei einem solchen Job ist es klar, dass sich die Geschäftsführer um ihre Mitarbeiter Gedanken machen. Vom gemeinsamen Mittagessen über den monatlichen Massagetermin bis hin zum Feedbackgespräch soll das Team auch als solches zusammenhalten. Hier habe ich das Gefühl: Das ist keine Fassade, sondern wird gelebt. Das Klischee, dass in Agenturen eine große Mitarbeiterfluktuation herrscht, kann ich hier nicht bestätigen. Flutlicht bildet seine Mitarbeiter als Trainees größtenteils selbst aus – meist haben sie vorher bereits einen akademischen Grad erreicht. Das steht im Kontrast zu meinem Arbeitgeber Golem.de, der größtenteils Quereinsteiger und erfahrene Journalisten einstellt. Das Konzept scheint doch recht erfolgreich zu funktionieren, da viele Berater bereits mehrere Jahre im Unternehmen arbeiten.
Schäufele und Rauchbier
Was ist ein Besuch in einer fränkischen Kulturstadt wie Nürnberg ohne traditionelle Kost und Trank? Statt Currywurst und Berliner Weiße kann ich gemeinsam mit einigen Flutlicht Mitarbeitern Schäufele essen und Rauchbier trinken.
Vorher schlendern wir durch die schöne Altstadt und die beeindruckende Kaiserburg – inklusive lustiger Legenden und Geschichten, die ein Kollege unerwartet aus dem Ärmel zieht.
Solche gemeinsamen Aktivitäten werden in der Agentur regelmäßig durchgeführt.
Abseits der hektischen Arbeit im Büro ist das ein angenehmes Erlebnis und ein Beweis für den kollegialen Zusammenhalt des Teams. Für mich ist es vor allem eins: leckeres Essen, coole Leute und sehr gutes Bier!
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