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Braucht ein Unternehmen Arbeitgeber-Awards?

Arbeitgeber-Awards und -Bewertungsplattformen haben in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Kein Wunder! Denn im harten Wettbewerb um Talente müssen sich Unternehmen als attraktiver Arbeitgeber positionieren und sich bestenfalls positiv von Mitbewerbern absetzen. Andererseits suchen Bewerber*innen nach klarer Orientierung bei der Jobauswahl. Siegel können deine Arbeitgeber-Attraktivität bei der Candidate Journey steigern und sorgen für eine verbesserte Sichtbarkeit. In unserem Beitrag beleuchten wir, welche Employer-Branding-Auszeichnungen sich im Markt etabliert haben, wie sich Talente sowie Unternehmen im Arbeitgeber-Award-Dschungel zurechtfinden und welche Rolle Gütesiegel bei deiner Arbeitgebermarken-Strategie spielen können.

Arbeitgeber-Awards Mitarbeiterzufriedenheit Glück Luftballons

Quelle: Pixabay

1. Welche Arbeitgeber-Awards gibt es?

Die Liste an Arbeitgeber-Siegeln wächst stetig und ist für Unternehmen wie Talents schwer überschaubar. Hatten wir vor fünf Jahren schon rund 200 Siegel, bewegen wir uns heute in Richtung inflationäres Angebot von rund 500. Erschwerend kommt hinzu, dass sich einige Award-Ausschreibungen nur auf bestimmte Regionen oder Einzelaspekte konzentrieren. Andere bewerten allein die Angaben aus dem Unternehmen oder einer speziellen Zielgruppe. Bewertungsportale wiederum analysieren die standardisierten Daten der (Ex-)Mitarbeitenden.

Für eine einfache Zuordnung lassen sich diese Auszeichnungen heute in grob sechs Typen zusammenfassen:

1.1. Talent-driven Awards

Bekannte Anbieter in dieser Kategorie sind Kununu, Xing, LinkedIn und Glassdoor. Auf diesen Bewertungsportalen werden Durchschnittswerte ermittelt anhand von standardisierten Kriterien wie Gehalt oder Unternehmenskultur, die Mitarbeitende oder Bewerber*innen anonym und kostenlos abgeben. Für besonders gute Noten gibt es z.B. bei Kununu das Top Company Siegel. Vor Jahren noch kostenlos, lässt sich dhttps://www.glassdoor.de/Arbeitgeber/losungen/bewertungen/as Unternehmen die Nutzung des Siegels heute allerdings mit knapp 1.500 Euro bezahlen. Aus unserer Sicht trotzdem eine Überlegung wert. Denn aufgrund der hohen Bekanntheit der Plattformen, erzielen diese Awards gerade bei Jobsuchenden eine große vertrauensfördernde Wirkung. Laut einer aktuellen Studie war bei 45 Prozent der Talente das Siegel in ihren Bewerbungsprozessen von erheblicher Bedeutung. Größter Nachteil: unzufriedene (Ex-)Kolleg*innen äußern sich bekanntlich häufiger als zufriedene Mitarbeitende. 

1.2. Unternehmensbefragungen durch Institute

Hier nehmen Unternehmen kostenpflichtig an Zertifizierungsprogrammen privater Anbieter, wie Great Place to Work, TopJob, Best Place to learn oder Top Employers Institute, teil. Die Auditverfahren werden hauptsächlich mittels einer repräsentativen Mitarbeiterumfrage sowie weiteren Management- / HR-Interviews ermittelt.

Die Kosten für eine Befragung durch eines dieser Institute richten sich meist nach der Größe des Unternehmens. Einen Richtwert gibt TopJob: Für 7.500 Euro erhält ein Unternehmen mit 20 Beschäftigten eine Analyse und das Arbeitgeber-Siegel. Zu beachten gilt, dass auch der Ressourcenaufwand und die Dauer solcher Zertifizierungen nicht unerheblich sind.

1.3. Unternehmensbefragungen durch Medienhäuser

Auch Medienhäuser sind auf den Arbeitgeber-Award Trend aufgesprungen. So bieten u.a. das Handelsblatt, Focus Business oder die SZ verschiedene Studien-Siegel und Arbeitgeber-Awards für unterschiedliche Branchen oder Unternehmensgrößen kostenpflichtig an. Großer Vorteil: Die Seriosität und die Bekanntheit des zertifizierenden Medienhauses zahlt auf die Vertrauenswürdigkeit bei den Jobsuchenden ein.

1.4. Arbeitgeber-Awards für Kreativkonzepte

Hier werden Unternehmen für die Umsetzung ausgewählter Employer Branding-Disziplinen gekürt. Die Teilnahme ist für Unternehmen kostenpflichtig – die Kosten variieren allerdings sehr stark. Eine Jury aus Fachexpert*innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Medien sichten alle Einreichungen und fällen ihr Urteil. Solche Auszeichnungen wirken sehr gut nach innen und zeigen Innovationskraft und Wertschätzung für die Belegschaft. Bekannte Bespiele sind der HR Excellence Award oder der HR Innovationaward.

1.5. Auszeichnungen zu bestimmten Themen und Branchen

Inzwischen gibt es für fast jedes Thema und jede Branche spezielle Auszeichnungen und Labels, beispielsweise für Inklusion, Gesundheitsmanagement oder Nachhaltigkeit. Die Auditverfahren sind sehr unterschiedlich. Häufig erfolgen Bewertungen durch eingereichte Informationen des Unternehmens und (stichprobenhafte) Vororttermine bzw. Prüfung eines Auditors. Beispiele sind hier der Inklusionspreis oder die Auszeichnung Familienfreundlicher Arbeitgeber. Solche Siegel sind gute „Proofpoints“ im Hinblick auf die eigene Unternehmenskultur.

1.6. ISO, TÜV und weitere Zertifizierungen 

Hierunter fallen (ISO-)Zertifizierungen des TÜV Rheinland, TÜV Süd sowie des Deutschen Instituts für Qualitätsstandards und -prüfung (DIQP). Auch in dieser Kategorie gibt es verschiedene Branchen nach denen unterschieden wird. Die Kosten für die Auditierung sowie Siegel sind meist von der Größe des Unternehmens abhängig. Solche Zertifizierungen punkten bei Talents vielleicht weniger durch einen hippen / emotionalen Faktor, genießen dank ihrer unabhängigen Prüfung aber allgemein ein hohes Vertrauen. 

2. Große A-Brands oft auf vorderen Plätzen

Aufgrund der Art der Befragung (und der Kostenbeteiligung durch Unternehmen) führen die Big Brands oftmals die Rankinglisten an, was ein Blick auf die Veröffentlichung von Glassdoor „10 beste Arbeitgeber Deutschlands 2023“ zeigt. Jedoch führt die stärkere Segmentierung und große Auswahl an Awards dazu, dass nunmehr auch häufiger KMUs oder Start-Ups für ihre Employer-Branding-Anstrengungen belohnt werden.

Arbeitgeber-Awards Krone

Quelle: Unsplash

3. Fazit: Arbeitgeber-Awards bleiben ein sinnvoller Employer Branding-Baustein

Auszeichnungen sind weder Zauberformel noch Selbstläufer. Dennoch werden Arbeitgeber-Awards auch weiterhin eine wichtige Funktion beim Ausbau der Arbeitgeber-Marke und -Attraktivität einnehmen. Als Kompetenz- und Qualitätsmerkmal geben sie den Bewerber*innen und Mitarbeitenden Orientierung und ein gutes Gefühl, sich für den richtigen Arbeitgeber entschieden zu haben. Allerdings sollte darauf geachtet werden, diese nicht inflationär zu verwenden. Gütesiegel erzielen noch eine höhere Wirksamkeit, wenn man sie z.B. auf der Karriereseite mit Corporate Influencer Stories „untermauert“. Für dein erfolgreiches Personalmarketing ist deshalb eine genaue unternehmensindividuelle Sondierung der Award-Typen sinnvoll.

Die 5 Fragen helfen dir vielleicht dabei:

  • Welche Ressourcen (Budget & Manpower) stehen uns zur Verfügung?
  • Wie wichtig ist uns der Zeitfaktor? Wie schnell / wie langfristig soll der Award wirken?
  • Welche Award-Typen passen zu unserem Unternehmen / unserer Abteilung?
  • Welche Zielgruppen sollen angesprochen werden? Stimmt Innen- und Außensicht überein?
  • Welche unterstützenden Employer-Branding-Maßnahmen / -Stories zur Award-Aussage existieren bereits?

Für weitere Fragen und Antworten rund um Gütesiegel und Arbeitgeberattraktivität kannst du auch jederzeit unser Employer-Branding-Team ansprechen.

Arbeitgeber-Awards Windrose Windrichtung Richtung Himmel Wegweiser

Quelle: Unsplash

4. Auswahl weiterer Rankings, Awards & Institutionen

 

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