Haben wir Dir im ersten Teil unserer Serie über die Basics rund um Twitter für Unternehmen beschrieben, was es mit dem Social Media Kanal überhaupt auf sich hat und wo er zum Einsatz kommt, gehen wir heute auf das Handling eines Twitter Accounts sowie auf die verschiedenen Funktionen ein.
Twitter für Unternehmen – Wie genau funktioniert ein Tweet?
Bei einem Tweet handelt es sich um die Textnachricht, die Du über den Social Media Kanal Twitter an Deine Follower sendest. Generell gilt: Twitter ist schnell – eine tägliche Aktivität ist daher absolut empfehlenswert, um den Aktualitätscharakter beizubehalten. Oberstes Ziel ist es, via Twitter Besuche auf Deine Homepage oder Dein Blog zu bekommen, damit sie sich dort zum Beispiel informieren, ein Produkt kaufen oder eine Dienstleistung in Anspruch nehmen. Das A&O ist es also, den Tweet so spannend zu formulieren, dass der Nutzer weiterklickt. Und so funktioniert ein Tweet:
- Ein Tweet darf 280 Zeichen lang sein. Diese Regelung ist vor kurzem in Kraft getreten und sorgt für einige Diskussionen in der Community. Zuvor waren die Kurznachrichten auf 140 Zeichen begrenzt.
- Die Textnachricht ist öffentlich und nicht nur für Personen mit Twitteraccount, sondern auch für unangemeldete Leser sichtbar.
- Ein Tweet kann Hashtags (#) und Links enthalten, auf andere Nutzer verweisen, indem diese mit @ getaggt werden sowie Bilder, GIFs oder Videos darstellen.
- Zudem lassen sich über Twitter Umfragen erstellen.
- Die Kurznachrichten sind in erster Linie für die Follower des Nutzers sichtbar.
- Über Hashtags, Verlinkungen, Retweets sowie Sponsored Tweets lässt sich das Netzwerk erweitern und ein breiteres Publikum ansprechen.
Was hat es mit dem Hashtag (#) auf sich?
- Hashtag ist der englische Begriff für das deutsche Wort Raute, das sich bei Twitter etabliert hat.
- Alle Wörter, denen ein Hashtag vorangestellt ist, werden von Twitter als Tags angesehen.
- Der Hashtag kann aus Buchstaben wie auch aus Ziffern bestehen. Nur Satz- oder Leerzeichen sind nicht erlaubt.
- Hashtags verwendest Du, um Deine Nachrichten nicht nur den eigenen Followern zu zeigen, sondern eine breitere Community anzusprechen – also alle, die nach Deinem gewählten Hashtag suchen.
- Bezüglich der Anzahl von Hashtags pro Tweet raten wir zu etwa zwei bis drei. Eine Hashtag-Wüste empfehlen wir nicht, weil sie Deine Nachricht schwer konsumierbar macht und zudem zu offensichtlich nach einer Jagd auf Follower aussieht.
Geschützte Tweets, Listen, Direktnachrichten
Neben dem klassischen Tweet, der an alle Follower gesendet wird, gibt es zudem die Möglichkeit, an eine vorbestimmte Zielgruppe Nachrichten zu senden. Dies kannst Du über geschützte Tweets, Listen oder Direktnachrichten realisieren:
- Geschützte Tweets sind Tweets, die Du nur akzeptierten Followern zugänglich machst.
- Listen lassen sich erstellen, um die Beiträge einer selbst definierten Nutzergruppe anzuzeigen. Hierfür sucht man einen Listennamen in einer Länge von höchstens 25 Zeichen aus, erstellt eine Beschreibung und bestimmt, ob die Liste privat (Zugriff nur durch den Listenersteller) oder öffentlich (jeder kann die Liste abonnieren) sein soll. Öffentliche Listen sind auch einsehbar, wenn der nutzer über keinen eigenen Twitter-Account verfügt.
- Direktnachrichten sind privat und lassen sich so ähnlich wie bei einem Messenger an anderen Nutzer verwenden. So sieht nur die Person, an die Du Deine Nachricht sendest, was Du mitzuteilen hast. Du kannst dabei einstellen, ob Dir jeder, also alle Twitter-Nutzer, diese Nachrichten schicken können oder nur Deine Follower.
Gepinnte Tweets, Twitterwall, Periscope
Dies sind für Dich böhmische Dörfer? Halb so schlimm. Wir erklären Dir, was es mit diesen Begriffen auf sich hat:
- Ein gepinnter Tweet ist eine Kurznachricht, die Dir besonders wichtig ist. Du pinnst sie ganz oben an Deine Timeline. Auf diese Weise verschwindet sie nicht, auch wenn aktuellere Tweets nachfolgen..
- Eine Twitterwall ist für Veranstaltungen relevant. Bei der Twitterwall handelt es sich um eine virtuelle „Wand“, auf der Tweets zu einem vorher bestimmten Hashtag projiziert werden. Alle Teilnehmer und Interessierte können diese Tweets lesen. Häufig wird diese virtuelle Wand auch auf der Veranstaltung selbst auf einem Screen, zum Beispiel im Foyer, angezeigt.
- Bei Periscope handelt es sich um eine Twitter-eigene mobile App, die für Android und iOS verfügbar ist. Mit Periscope kannst Du Videos über Live-Streaming direkt von Deinem Smartphone in Echtzeit auf Twitter übertragen.
Twitter für Unternehmen: Die Praxis
Jetzt hast Du recht viel Theorie erfahren. Aber wie sieht Twitter für Unternehmen eigentlich in der Praxis aus? Was solltest Du bei Deinen Tweets beachten? Wir geben Dir einige nützliche Tipps:
- Interaktiv: Twitter lebt von Interaktivität. Nur wer sich aktiv an der Community beteiligt, wird auch selbst beachtet.
- Profilen folgen und Follower gewinnen: Du solltest gezielt passenden Profilen folgen und – bei Relevanz für Deinen Kanal – gerne ihre Inhalte verbreiten. So gewinnst Du leichter erste eigene Follower.
- Persönliche Note: Auch professionelle Twitter-Profile dürfen eine individuelle Note enthalten. Persönliche Tweets, zum Beispiel Tweets aus dem Büro, ein Video zum Wochenende oder eine kurze Info zum abendlichen gemeinsamen Bier, sind nicht verboten. Im Gegenteil – sie helfen dabei, dass Dein Account als authentisch wahrgenommen wird.
Timing der Tweets
Darüber hinaus kommt es auf das richtige Timing Deiner Tweets an. Dies ist sehr wichtig, denn Twitter ist ein Echtzeitmedium, und in der Regel werden von den Nutzern ausschließlich aktuelle Tweets gelesen. Nur selten stöbert jemand in der Timeline eines Accounts und liest ältere Tweets.
Eine feste Regel, die für alle Twitter Unternehmensaccounts gilt, gibt es in dem Sinne nicht. Generell raten wir Dir, erst einmal selbst mit Deinem Account „herumzuspielen“ und auszutesten, wann Deine Zielgruppe besonders aktiv ist. Danach richtest Du dann Deine Tweets bzw. Deinen Twitter-Redaktionsplan aus. Grundsätzlich haben wir mit folgendem Timing gute Erfahrungen gemacht:
- Zwitschere erst ab 9.00 Uhr morgens – Tweets in den frühen Morgenstunden verpuffen.
- Eine gute Zeit ist ab etwa 10.00 Uhr bis mittags/früher Nachmittag. Hier ist die Aufmerksamkeit hoch.
- Je mehr es auf den Abend zugeht, umso geringer wird die Aufmerksamkeit wieder.
- Abends und an Wochenenden raten wir Dir vom Business-mäßigen Twittern ab – zwar findet Twitter abends ab 18.00 Uhr und auch noch später wieder einen Aufstieg, da dreht es sich allerdings in erster Linie zum Beispiel um das aktuelle TV-Programm. Auch das Wochenende steht häufig im Zeichen von Fernsehsendungen wie zum Beispiel sonntags der Tatort.
Im dritten und letzten Beitrag zu den Basics rund um Twitter für Unternehmen gehen wir auf das Thema SEO und suchoptimierte Tweets ein.
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