Strategische Influencer-Relations sind ein fest etabliertes Werkzeug einer integrierten 360 Grad Kommunikation. Über die Zusammenarbeit und Partnerschaften haben wir bereits mehrfach geschrieben. Heute widmen wir uns einer speziellen Form der Kooperation mit Influencern und gehen den Details rund um das Thema Influencer-Netzwerke auf den Grund und zeigen auf, was Du von der Zusammenarbeit mit diesen Netzwerken erwarten kannst.
Definition: Influencer
Zunächst einen Schritt zurück: Keine Sorge, die Frage „Was versteht Ihr denn bitte unter Influencer?“ ist bei der inflationären Nutzung des Begriffs berechtigt und wichtig. Es gibt keine feststehende Definition des Begriffs. Wer also mit Kunden über Influencer-Relations spricht, sollte unbedingt klären, wer gemeint ist: Wir verstehen unter „Influencer“ generell und unabhängig von Ort oder Kanal einen Meinungsbildner und Multiplikator. Das kann ein Sportler, Politiker, Marktanalyst, Journalist oder viel gelesener Blogger gleichermaßen sein. Bei der Zusammenarbeit mit Influencern lassen sich spezifische Zielgruppen, die einem jeweiligen Influencer zugeordnet sind, direkt ansprechen.
Was sind Influencer-Netzwerke?
Influencer-Netzwerke schalten sich als Mittler oder Schnittstelle in die Beziehung zwischen Influencern mit Vermarktungsinteresse und potenziellen Kooperationspartnern. Dabei nimmt ein Netzwerk die Position eines Aggregators ein: Verschiedenste Influencer-Kontakte werden gebündelt und kategorisiert. Selbiges geschieht mit Anfragen möglicher Partner.
Beispiel gefällig? Ein Kommunikator will mit einer Fitness-App verschiedene, spezifische Zielgruppen erschließen. Dafür stellt er maßgeschneiderten Content bereit. Neben Sportbegeisterten (die liegen auf der Hand) kommen auch Couchpotatoes in Frage, die planen, sich in Form zu bringen sowie Hobbyköche, die zwar mal mehr, mal weniger Sport treiben, aber gerne gesund essen.
Influencer-Netzwerke verfügen über die nötigen Kontakte und orchestrieren gemeinsam mit dem Kommunikator eine Kampagne, an der sich Influencer aus den verschiedenen Kategorien beteiligen können und zum Beispiel „Sponsored Posts“ gemäß eines zuvor entwickelten Briefings verfassen.
Influencer-Netzwerke: Pros und Cons
Natürlich ist die Zusammenarbeit mit einem Influencer-Netzwerk nicht der Weisheit letzter Schluss. Im Gegenteil: Es lassen sich mit individuell vereinbarten Partnerschaften maßgeschneiderte Kampagnen vortrefflich umsetzen. Auch gilt es bei der Wahl eines Netzwerks, einen seriösen Partner zu finden, der die relevanten Zielgruppen bedienen kann.
Trotz dessen liegen die Vorteile für beide Seiten auf der Hand, und nicht umsonst boomen Anbieter wie Blogfoster und Co.:
- Influencer brauchen keinen Kontakt zu zahllosen Kommunikatoren zu pflegen, die sehr unterschiedliche Anforderungen an eine Partnerschaft stellen. Das übernimmt das Netzwerk.
- Kleinere Influencer, die eine spitze Zielgruppe mit hochrelevanten Inhalten versorgen, sind weiterhin mitunter nicht auf dem Radar großer Partner. Hier hilft die Mitgliedschaft in einem renommierten Netzwerk maßgeblich.
- Aus Sicht von Marken oder Kommunikatoren ist durch die Zusammenarbeit mit Influencer-Netzwerken nicht mehr nötig, zahlreiche potenzielle Partner gesondert anzusprechen.
- Je nach Betätigungsfeld gibt es unter Umständen auch keine bestehenden Kontakte zu speziellen Zielgruppen. Auch hier hilft ein Aggregator weiter.
- Last but not least: Netzwerke liefern in aller Regel harte KPIs für die Erfolgsmessung einer Kampagne.
Was sagen mir KPIs?
Das kommt natürlich auf die erhobenen Werte an. Zu Beginn einer Zusammenarbeit sollte geklärt werden, welche KPIs die Influencer-Netzwerke im Rahmen eines Kampagnen-Reportings erheben und welche Auswertungen seitens des Kunden erforderlich sind. Die Standards sind:
- Anzahl der User: Wie viele Personen haben einen Beitrag konsumiert?
- Klickrate: Wie viel Prozent der Angesprochenen haben einen angezeigten Beitrag geöffnet?
- Verweildauer: Wie lange war ein User auf dem Beitrag?
- Kosten pro Leser: Was hat mich ein Leser gekostet?
- Conversion: Wie viele User sind vom Beitrag auf die Unternehmens-Website konvertiert? / Wie viele Leser haben z.B. einen Download getätigt?
Je nach Ziel einer Kampagne lassen sich weitere sinnvolle Kennzahlen erheben und interpretieren. Aber schon aus den obenstehenden Basiszahlen können hochinteressante Erkenntnisse gewonnen werden:
- Anzahl der User gering, Verweildauer jedoch überdurchschnittlich hoch?
Vielleicht muss die angesprochene Zielgruppe weiter spezifiziert oder der Teaser überarbeitet werden… - Anzahl der User hoch, aber Verweildauer gering?
Vielleicht ist der Aufmacher spannend, aber der Beitrag hält nicht, was er verspricht… - Hohe Klickraten, Leserzahlen und Verweildauer, Conversion aber trotzdem gering?
Vielleicht sollte ein klarer Call-to-Action integriert werden oder ein deutlicher Anreiz zur Fortführung der Customer Journey geschaffen werden…
Auch aus differierenden KPIs in unterschiedlichen Zielgruppen können sich wichtige Erkenntnisse ableiten. Zur Veranschaulichung beziehen wir uns wieder auf das fiktive Beispiel der Fitness-App:
- Zielgruppe Sportbegeisterte: Hohe Leserzahlen und gute Conversions? Kampagnen in dieser Zielgruppe sollten intensiviert werden…
- Zielgruppe Hobbyköche: Hohe Klickrate und Verweildauer, aber geringe Conversion? Das Thema ist offensichtlich relevant, die Brand Awareness sollte langfristig gesteigert werden, um auch hier Conversions zu optimieren…
- Couchpotatoes: Alle Werte im Keller? Wer hätte das gedacht? 🙂
In diesem Sinne wünschen wir Dir happy Influencer-Networking und erfolgreiche Partnerschaften!
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