Dass es in Tech-Redaktionen hoch hergeht, wissen wir bereits durch den Austausch zwischen Golem oder der c’t und einigen Flutlichtern. Doch wie sieht es mit einem wöchentlich erscheinenden Channelmedium aus? Besser spät als nie fand vergangene Woche auch mein Redaktionsaustausch statt. Ich war bei der Computer Reseller News in München/Haar zu Gast und konnte hinter die Kulissen einer ITK-Channel-Zeitschrift (die übrigens zu den Top20 aller Fachzeitschriften in Deutschland gehört) blicken.
Woche für Woche ein hochwertiges Printmagazin auf die Beine stellen, brandaktuelle Neuigkeiten aus der Branche für tägliche Newsletter aufbereiten und „ganz nebenbei“ noch den Online-Auftritt hegen und pflegen – das ist der normale Wahnsinn bei der CRN. Dass sich das Redaktionsteam trotz dessen super viel Zeit für mich genommen hat, machte diese Austauschwoche zu einer besonders spannenden Angelegenheit.
In der wöchentlichen Redaktionskonferenz stellt jeder Redakteur seine gesammelten „printwürdigen“ News vor. Alles unter den wachsamen Augen der Chefin vom Dienst, die den optimalen Überblick über bereits gesetzte Inhalte und noch offene Themen hat. Zwar haben alle ihr Fachgebiet, nichtsdestotrotz wird auch gerne mal ein bisschen verhandelt, was die Übernahme der einen oder anderen Rubrik für das nächste Heft angeht.
Von Deadlines, Interviewterminen und Schreibblockaden
Der Content stammt natürlich nicht nur von Pressemitteilungen, die wir als Kommunikationsagentur versenden oder anderen Informationsquellen aus dem Netz. Essenziell für eine Qualitätsberichterstattung sind persönliche Gespräche mit Unternehmensvertretern inhouse im Rahmen von beispielsweise Redaktionstouren oder Außenterminen direkt am Ort des Geschehens. Man muss jedoch bedenken, dass im straffen Redaktionsalltag eigentlich kaum Spielraum für derartige Termine mehr ist, denn neben der Erstellung von redaktionellen Inhalten für die Printausgabe, muss auch die Website permanent upgedated werden – wofür bei der CRN ebenfalls jeder Journalist mit verantwortlich ist.
Als es dann auf das Wochenende zuging und somit auch die Deadline für die Abgabe der Artikel für die gedruckte Ausgabe näher rückte, habe ich mir die Frage gestellt: Was tun Redakteure, wenn dann auch noch die Schreibblockade Einzug hält? „Schreibblock-was?“ bekam ich zur Antwort. Scheinbar kennen die Reporter diese eine Situation nicht, nahezu stundenlang vor einem Blatt Papier zu sitzen ohne sichtliche Fortschritte, was die Formulierung eines Textes angeht. Umso besser: Dafür sind die Redakteure der CRN wohl auch Redakteure geworden und deshalb arbeite ich auch in einer Kommunikationsagentur und nicht in einer Redaktion. 🙂
In der Schlusskonferenz, die immer einen Tag vor dem Druckunterlagenschluss stattfindet, werden noch fehlende Inhalte identifiziert und mit aktuellem Content gefüllt – schließlich will ein glaubwürdiges Wochenmagazin seine Leser immer mit den neuesten Branchennews informieren. Schneit dann noch kurzfristig eine Blitznachricht rein, kann es mit der Abgabe schon auch mal kurz vor knapp werden.
Prädikat empfehlenswert
Die Austauschwoche war eine super Möglichkeit, den Alltag in einer Redaktion kennenzulernen. Die „eigene Arbeit“ mal von der anderen Seite zu betrachten und im Austausch mit den Redakteuren zu hinterfragen, ist sicherlich sehr hilfreich für das eine oder andere Kundengespräch. Seinen Namen neben einem veröffentlichten Artikel zu lesen macht einen dann doch ein bisschen stolz – wo wir doch sonst nur im Auftrag unserer Kunden schreiben.
Vielen Dank an die gesamte CRN-Redaktion, Ihr seid TOP!
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