Intelligente Fahrradlampen, Roboter, smart Farming – Auf der Embedded World 2015 entscheiden dieser Tage Experten aus aller Welt über die nächste technologische Revolution. Wir haben den Projektleiter der Embedded World Benedikt Weyerer getroffen und mit ihm über das Trendthema und gleichzeitig das Messe-Motto „Internet der Dinge“ gesprochen.
Früher galten selbstfahrende Autos als Science Fiction, heute wird in Deutschland bereits darüber gesprochen, auf der A9 eine Teststrecke für autonome PKW einzurichten. Spracherkennung war ebenfalls reine Zukunftsmusik – inzwischen kann sich jeder Besitzer eines Smartphones mit seinem persönlichen Assistenten unterhalten. Das kognitive System Watson schlägt beim Jeopardy die besten menschlichen Spieler und Schokolade wird „smart“ hergestellt.
Die Zeiten, in denen komplexe Aufgaben allein vom Menschen beherrscht wurden, sind längst vorbei. Dem Moore’schen Gesetz zufolge verdoppelt sich die Leistungsfähigkeit der Informationstechnik alle 18 Monate. Dieses Gesetz gilt seit fünfzig Jahren, daher lohnt sich die Frage: Was ist das Ergebnis dieser Entwicklung bis heute – und wo führt sie in Zukunft hin?
Embedded World 2015: Wir sind das Internet der Dinge
Unter dem Motto “Wir sind das Internet der Dinge” versammeln sich vom 24. bis 26. Februar über 900 Aussteller auf der Embedded World in Nürnberg und präsentieren ihre Produktneuheiten aus dem Bereich der eingebetteten Systeme. Experten und Visionäre aus der ganzen Welt zeigen auf dem Nürnberger Messegelände, wie der Alltag von morgen aussehen könnte.
Ob am Steuer des Autos, in der Landwirtschaft oder beim Damespiel mit einem Roboter: Die Zukunft ist auf der Messe zum Greifen nah. Dies bestätigt uns auch Benedikt Weyerer, Projektleiter der Embedded World, der so nett war und uns am Dienstag Rede und Antwort gestanden ist:
- Für die Embedded World 2015 haben sich deutlich mehr Aussteller angemeldet als in den Jahren zuvor. Dies ist einerseits für Sie persönlich als Betreuer der Messe ein großer Erfolg. Andererseits zeigt dies, welchen hohen Stellenwert die Messe in der Branche einnimmt. Welchen Einfluss hat Ihrer Meinung nach die wachsende Bedeutung des Internets der Dinge auf diese positive Entwicklung?
Benedikt Weyerer: „Das Internet der Dinge nimmt zweifelsohne einen sehr hohen Stellenwert im Messegeschehen ein, sowohl auf Aussteller- als auch auf Besucherseite. Die Embedded World ist eine ausgezeichnete Plattform für innovative Zukunftstechnologien und gewinnt international immer stärker an Wahrnehmung und Bedeutung. Dass wir auf der Embedded World von Jahr zu Jahr mehr Aussteller begrüßen dürfen, ist sicherlich auch dieser bedeutenden Entwicklung geschuldet.“ - Aus PR-Sicht verzeichnen wir ebenfalls eine erfreuliche Entwicklung, denn auch die Medienvertreter sind verstärkt in Nürnberg zugegen – selbst Redaktionen, die nicht aus der klassischen Industriebranche stammen, stehen auf der diesjährigen Akkreditierungsliste. Können wir das als Zeichen dafür werten, dass sich die Embedded World langsam aus dem reinen Industrie-Segment herausbewegt und einer breiteren Zielgruppe öffnet?
Benedikt Weyerer: „Es freut uns ausgesprochen, mehr und mehr Medienvertreter auf der Embedded World in Nürnberg begrüßen zu dürfen. Tatsächlich stellen wir fest, dass unsere Messe – nicht zuletzt aufgrund der wachsenden Bedeutung des Internet of Things – zunehmend auch für neue Branchen interessant wird.“ - Wir stehen hier bei der Firma Intel auf dem Messestand und sehen im Hintergrund eine Reihe innovativer IoT-Anwendungen von smarten Städten bis zur einer Schokoladenfabrik. Dass gegen ‚smarte‘ Schokolade nichts einzuwenden ist, versteht sich von selbst. Aber wie halten Sie es persönlich mit IoT-Innovationen und könnten Sie es sich vorstellen, bald ihren Arbeitsweg in einem intelligenten, selbstfahrenden Auto zurückzulegen?
Benedikt Weyerer: „Als passionierter Bahnfahrer genieße ich den Vorteil, meine Reisezeit sinnvoll zu nutzen. Daher kann ich es mir persönlich sehr gut vorstellen, meinen Arbeitsweg in nicht allzu ferner Zukunft mit dem selbstfahrenden Auto zurückzulegen. Grundsätzlich halte ich die technischen Möglichkeiten, die uns das Internet der Dinge bietet, für einen sinnvollen Weg unseren Alltag zu erleichtern – sei es im Haushalt oder bei der Parkplatzsuche in der smarten Stadt.“
Die Zeiten des Schattendaseins für eingebettete Systeme und ihre Entwickler sind offensichtlich ein für alle Mal vorbei. Wir sind schon gespannt, welche innovativen Produktneuheiten uns 2016 auf der Embedded World erwarten und bedanken uns herzlich bei Benedikt Weyerer für das Interview.
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