Wenn Smartphone und Tablet verschmelzen – Der mobile (Business)Mensch von heute führt gleich mehrere Geräte mit sich: Ein Smartphone zum Telefonieren und E-Mails beantworten, einen Tablet PC mit knapp 10 Zoll großem Display zum Lesen von E-Books, Betrachten von Videos oder Recherchen im Internet – und oft zusätzlich noch ein Notebook für Präsentationen und andere Office Anwendungen. Absolute Tech Enthusiasten komplettieren ihre Ausstattung mit einem 7 Zoll-Display Mini-Tablet.
Relativ neu im Reisegepäck sind Phablets beziehungsweise Smartlets mit einer Displaygröße zwischen 5 und 6,9 Zoll. Eine neue Gerätekategorie, welche die Lücke zwischen Smartphone und Tablet schließen soll. Die lustigen Vokabeln Phablet und Smartlet sind Wortneuschöpfungen aus den Begriffen (Smart)phone und Tablet.
Je nach Sichtweise kann man ein Phablet entweder als sehr groß geratenes Smartphone oder mit Telefonie-Funktion ausgestattetes Tablet bezeichnen. Aber sind all diese Geräte wirklich sinnvoll? Können Sie ein Smartphone oder einen Tablet PC ersetzen? Oder ist eine Kombination aus klassischem Tablet PC beziehungsweise Mini-Tablet und Smartphone die Lösung der Zukunft? Die Antwort auf diese Frage hängt natürlich vom Einsatzzweck der Geräte ab und lässt sich nur individuell beantworten.
Fangen wir bei den Tablet PCs an. Sie eignen sich perfekt für den schnellen, flexiblen Konsum von Informationen (Text, Bild, Video), da sie direkt nach dem Einschalten zur Verfügung stehen, einfach zu bedienen sind und einen guten Kompromiss zwischen Display-Größe und Mobilität bieten. Die kleineren 7-Zoll-Tablets haben einige Vorteile gegenüber den großen Tablets. Sie sind günstiger als ihre großen Brüder und deutlich leichter: Das Google Nexus 7 kommt auf 334 Gramm, das Toshiba AT300SE ist mit 625 Gramm einiges schwerer.
Ist man erst einmal bei den Mini-Tablets angelangt, ist der Weg nicht mehr weit zu den Phablets/Smartlets. Beispiele dafür sind das Ascend Mate von Huawei, das Grand S von ZTE und das 5,5-Zoll große Galaxy Note 2 von Samsung. Bei einem derart großen Display machen Apps und Videos noch mehr Spaß als auf einem klassischen Smartphone, Internetseiten und E-Books lassen sich komfortabel lesen. Doch je größer das mobile Gerät, desto unhandlicher ist es auch. Die Bedienung mit einer Hand ist nur schwer möglich, zudem passt es kaum in die Hosentasche. Ein Phablet mit 5,5 Zoll-Display findet höchstens noch Platz in der Innentasche eines Jacketts – aus der Hemdtasche ragt es ein ganzes Stück heraus. Und: Phablets dieser Größe wirken beim Telefonieren am Ohr etwas merkwürdig auf Außenstehende. Sie eignen sich aber perfekt für alle, die sich nicht so recht zwischen Smartphone und Tablet entscheiden können und denen zwei Geräte (Smartphone, Tablet) zu teuer sind.
Aktuell fristen die Phablets noch ein Nischendasein. Die App-Forscher von Flurry haben aus einer Zahl von einer Milliarde genutzten Smartphones und Tablets eine Statistik zu den verwendeten Bildschirmgrößen angelegt. Die Phablets machen demnach nur zwei Prozent des Marktes aus; sie sind noch seltener zu finden als kleine (6 Prozent) oder sehr große Tablets (7 Prozent). Das Gros (70+ Prozent) machen Smartphones mit einem 3,5 bis 4,9 großen Bildschirm aus.
Ich wage eine Prognose: Sollte Apple ein stylishes Phablet auf den Markt bringen, wird diese Gerätekategorie salonfähig.
*Quelle Titelbild: Quelle BBC.co.uk